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Spannung pur am «Henninger Turm»
29.04.2003 09:50
Spannung pur
am «Henninger Turm»


Frankfurt/Main (dpa) - Die 42. Auflage von «Rund um den Henninger Turm» gerät zum Showdown zwischen Jan Ullrich und dem Team Telekom.

Zehn Tage nach seinem triumphalen Comeback in Köln will der zu Coast gewechselte Tour-de-France-Sieger von 1997 seinen ehemaligen Mannschafts-Kollegen um Vorjahressieger Erik Zabel erneut ein Schnippchen schlagen und seinen ersten Sieg beim deutschen Klassiker quer durch den Taunus landen.

«Ich bin voll im Plan, mein Formaufbau stimmt», äußerte sich der 29-Jährige vor dem zweiten Heimrennen in diesem Jahr zuversichtlich.

Nach seinem bravourösen Auftritt beim Weltcup-Klassiker Lüttich- Bastogne-Lüttich strotzt Ullrich vor Selbstbewusstsein. «Das Rennen hat gezeigt, dass ich wieder mit den Besten mithalten kann. Die harte Arbeit der letzten Wochen hat sich gelohnt», meinte der Wahl-Schweizer. «So gut war er zu diesem Zeitpunkt noch nie», lobte Rudy Pevenage, der Ullrich als sportlicher Leiter von Telekom zu Coast begleitet hat.

Sein Schützling muss sich mit der geballten Telekom-Konkurrenz auseinander setzen. Das Aufgebot der Bonner wird angeführt vom Weltranglistenersten Erik Zabel, der in Frankfurt bereits zwei Mal (1999, 2002) gewinnen konnte. «Ich freue mich auf das Duell Ullrich gegen Zabel. Die beiden werden sich bestimmt belauern», erklärte Veranstalter Hermann Moos.

Rudi Altig, 1970 Sieger am Henninger Turm und heute Sportlicher Leiter der Veranstaltung, sieht Telekom unter den 22 Teams in der Favoritenrolle. «Wir wissen, was Ullrich kann. Er wird ein gutes Rennen fahren. Aber Telekom hat die stärkste Mannschaft», prognostizierte der Altmeister ein spannendes Rennen. «Für uns hat das Rennen eine besondere Bedeutung. Am Henninger Turm ist der Druck immer immens hoch», meinte Telekom-Team-Sprecher Olaf Ludwig, der sich 1994 in die Siegerliste eintragen konnte.

«Jeder schaut auf uns, weil wir die Top-Favoriten sind», weiß Kai Hundertmarck um die Schwere der Aufgabe. Der Gewinner des Jahres 2000 wird seinem ehemaligen Weggefährten Ullrich daher auf dem 208 km langen Rundkurs nichts schenken. «Uns verbindet noch ein freundschaftlicher Kontakt, aber im Wettkampf sind wir Konkurrenten. Da zählt nur die eigene Mannschaft», meinte der Lokalmatador.

Zwar wollen beide Teams nichts von einer Revanche für das Rennen «Rund um Köln» wissen, aber ums Prestige geht es allemal. Telekom- Manager Walter Godefroot fordert daher von einem seiner acht Matadore einen Sieg. «Jeder weiß, dass er unser Vertrauen genießt und seine Chance suchen kann.» Ähnliche Töne hat auch Sportdirektor Mario Kummer angeschlagen: «Im Gegensatz zu den letzten Jahren gibt es jetzt mehr Leute, die auf Ergebnisse fahren dürfen.»

Angesicht des stark besetzten Fahrerfeldes könnte es am Ende jedoch einen lachenden Dritten geben. Immerhin konnten die Fans seit der Premiere im Jahr 1962 erst sieben deutsche Siege bejubeln. Zu den Favoriten gehören dieses Mal unter anderen die Italiener Michele Bartoli (Fassa Bortolo) und Davide Rebellin (Gerolsteiner) sowie die Niederländer Erik Dekker und Michael Boogerd (beide Rabobank).


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