Rom (dpa) - Kaum hat Marco Pantani nach seiner Dopingsperre sein Comeback gestartet, muss Italiens Radsportidol einen neuen Rückschlag verkraften. Die Tour de France will den seit Jahren unter Dopingverdacht stehenden Bergspezialisten nicht dabei haben.
«Pantani fährt für ein zweitklassiges Team, aber wir laden nur erstklassige ein», erklärte Tour-Direktor Jean-Marie Leblanc in einem Interview der «L'Equipe». Italiens Sprintstar Mario Cipollini, dem die Tour im letzten Jahr ebenfalls die Teilnahme verweigerte, bekam dagegen diesmal Grünes Licht. «Es gibt keinen Grund, warum er nicht dabei sein sollte», sagte Leblanc.
«Ein Ja für Cipollini und Verachtung für Pantani», titelte die «La Gazzetta dello Sport». Nach 300 Tagen Rennpause war Pantani in dieser Woche erstmals wieder für den italienischen Rennstall Mercantone Uno-Scanavino an den Start gegangen. Mit einem 22. und einem 14. Etappenplatz bei der «Coppi & Bartali»-Rennwoche hatte der «Pirata» sportlich für Aufsehen gesorgt. Für noch mehr Aufsehen sorgt allerdings seine Verstrickung in mehrere Doping-Prozesse in Italien. Am 4. April steht er in Tione wegen Sportbetrugs vor Gericht und am 5. Juni beginnt in Padua der erste von zwei Dopingprozessen nach der großen Dopingrazzia beim Giro d'Italia 2001.