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Der Start beim Bundesliga-Rennen der Frauen und Juniorinnen. Foto: Armin M. Küstenbrück
11.05.2014 14:06
MTB: Dahle-Flesjaa gewinnt in Saalhausen vor Spitz und Morath

Saalhausen (rad-net) - Mitfavoritin Gunn-Rita Dahle-Flesjaa hat sich bei dem Auftakt der KMC Mountainbike-Bundesliga im nordrhein-westfälischen Saalhausen bei den Damen vor den beiden Deutschen Sabine Spitz und Adelheid Morath durchgesetzt.

Das Rennen nahm allerdings einen etwas ungewöhnlichen Verlauf. Die Norwegerin von Multivan-Merida fuhr in der ersten von vier Runden gemeinsam mit der Schwedin Alexandra Engen weg. Das Duo ging mit 25 Sekunden Vorsprung in die zweite Runde, doch Sprint-Weltmeisterin Engen musste gleich abreißen lassen und wurde am ersten langen Anstieg von Sabine Spitz und Adelheid Morath passiert, Engen wurde letztendlich Fünfte. Morath war am Berg stark, doch sie verlor auf dem matschigen Untergrund immer wieder Zeit.

Dahle-Flesjaa konnte ihren Vorsprung bis zur Hälfte der Distanz auf 45 Sekunden ausbauen. Doch dann unterliefen der erfolgreichsten Mountainbikerin aller Zeiten Fahrfehler, «dumme Fehler», wie sie selber sagte. So gelang es Sabine Spitz in der dritten Runde den Rückstand massiv zu verkleinern und Anfang der vierten Runde ging sie an ihrer alten Rivalin vorbei. Dahle-Flesjaa ließ sich aber nicht abhängen.

Die Entscheidung fiel dann, als sich bei Spitz der Sattel erst lockerte und sich dann vor der letzten Abfahrt vollends verabschiedete. Die Deutsche Meisterin musste sich den Downhill zu Fuß bewältigen und Dahle-Flesjaa konnte vorbei ziehen. Sabine Spitz ließ sich an der Technischen Zone einen neuen Sattel montieren, hatte aber keine Chance mehr. «Schade, aber das kann in unserem Sport halt passieren. Ich hatte am Anfang mit dem steilen Wiesenanstieg meine Probleme, da hätte ich gerne noch einen kleineren Gang gehabt. Es war wichtig heute mit Auge zu fahren und die richtige Linie zu erwischen, damit man Traktion hat», erklärte Sabine Spitz.

Gunn-Rita Dahle-Flesjaa hatte erwartet, dass Sabine Spitz ohne Sattel mit ihr ins Duell um den Sieg gehen würde. «Es war ja nicht mehr weit und ich hatte auch nichts mehr im Tank», meinte die 41-Jährige. Sie sei «nicht super drauf» gewesen, meinte sie. «Ich habe viel und hart trainiert und brauche jetzt ein Wochenende Ruhe, damit ich beim Weltcup in Nove Mesto in Top-Form bin.» Sie gewann mit 31 Sekunden Vorsprung.

Adelheid Morath (+1:19) konnte mit den beiden Konkurrentinnen in den technisch schwer zu fahrenden Passagen nicht mithalten, war aber mit ihrem Ergebnis zufrieden. «Sabine und Gunn-Rita sind ja ein guter Maßstab. Ich habe viele Fehler gemacht, aber die Strecke mit ihren super steilen Anstiegen kommt mir ja eigentlich entgegen», kommentierte Morath.

Ben Zwiehoff war bei den Männern U23 als Vierter der beste Deutsche. Die belgischen Nachbarn feierten einen Dreifach-Erfolg. U23-Meister Bart de Vocht gewann das Rennen mit 1:38 Minuten Vorsprung auf seine Landsleute Didier Bats und 2:24 Minuten vor Kevin Panhuyzen.

Nachdem Bats nach einem Kilometer mit seinem Lenker an einer Begrenzung hängen geblieben war, begann de Vocht einen Alleingang. «Ich mag die Matschrennen. Es war heute aber sehr schwierig und ich habe versucht, konstant zu fahren. Am Ende konnte ich Anstiege fahren, die ich vorher laufen musste. Ich freue mich über meinen ersten Sieg in der KMC Bundesliga», erklärte de Vocht.

Didier Bats fuhr vom fünften Rang noch auf Platz zwei und ging dabei auch am besten Deutschen Ben Zwiehoff (Bergamont) vorbei, der nach einer Runde mit Panhuyzen das Verfolger-Duo gebildet hatte. Der war mit seinem Resultat sehr zufrieden. «Ich denke, ich habe über den Winter ganz gut gearbeitet. Am Berg hatte ich ein wenig Probleme mit dem Grip. Als ich in der letzte Runde noch mal attackiert habe, ist mir dann die Kette runter gefallen und ich musste ein Stück laufen. Das hat mir ein wenig die Schuhe ausgezogen», kommentierte Ben Zwiehoff, der 2:55 Minuten Rückstand hatte.

Bei den Junioren gewann am Morgen der Schwarzwälder Lukas Wälde (Link-Quadrat) vor Simon Schneller und Leon Eisenkoll. Wälde ging von Position 46 ins Rennen und erreichte in der dritten Runde die Spitzenposition. «Ich wollte mich nicht verrückt machen lassen und bin ruhig geblieben. Nach meinen guten Ergebnissen in der Schweiz habe ich ein bisschen auf den Sieg gehofft», sagte Wälde zu seinem Sieg. Die Nationalmannschaftsmitglieder der Junioren waren nicht am Start, weil am gleichen Tag in Graz ein Rennen der UCI Junior Serie stattfand.

Bei den Juniorinnen stand Kim Riesterer, in Abwesenheit des Nationalkaders, ganz oben auf dem Podest. Die 16-Jährige, die am Vortag bei der DM Sprint als Vierte schon überrascht hatte, kam mit den Bedingungen am besten zurecht und hängte die Niederländerin Marlo Koevoet vor allem in den technischen Passagen ab. «Am Anfang ging es schlecht, aber ich habe nie aufgegeben. Erst war ich Dritte, dann Zweite und dann Erste. Super Wochenende für mich», meinte die Breitnauerin. Sie kam nach drei Runden mit 24 Sekunden Vorsprung auf Koevoet ins Ziel. Auf Rang drei landete Clarissa Mai (Hausach, +2:32).

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