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17.06.2002 09:11
Sabine Spitz nur knapp geschlagen

Beim vierten Lauf der Swiss-Cup-Serie in Silvaplana wurde Sabine Spitz aus Murg-Niederhof Zweite hinter der Weltranglistenersten Barbara Blatter (Schweiz), die in 1:33:36 Stunden nach 25 Kilometer als Siegerin die Ziellinie überquerte. Auf einem reizvollen und technisch schwierigen Kurs auf 1800 Metern Höhe bildete sich schnell eine dreiköpfige Spitzengruppe mit Blatter, Spitz und Petra Henzi (Schweiz). Das Trio forcierte das Tempo nicht zu sehr, so dass die dritte Schweizerin Maroussia Rusca immer wieder aufschließen konnte. Am ersten Anstieg der letzten von vier Runden attackierte Blatter. "Ich habe die letzten beiden Wochen Grundlagenausdauer trainiert und war nicht spritzig genug", erklärte Sabine Spitz warum sie dem Antritt nicht folgen konnte. In den Abfahrten kam die technisch versierte Deutsche Meisterin zwar wieder näher, doch der Anschluß an Blatter war nicht mehr herzustellen. Mit 23 Sekunden Rückstand kam Spitz ("ich bin damit zufrieden") vor Henzi ins Ziel und verteidigte ihre Gesamtführung im Swiss-Cup souverän. Barbara Blatter zeigte nach überstandener Krankheit wieder ungefähr die Leistung, die man von ihrgewohnt ist. "Noch nicht ganz" sei sie auf der Höhe, aber der Sieg beruhige sie, meinte die 31-Jährige über ihr Comeback. Ivonne Kraft aus Gaggenau beendete das Rennen trotz Heuschnupfen als Neunte mit 8:03 Minuten Rückstand. Im Herren-Rennen (37,2 Kilometer) ruhten die deutschen Hoffnungen in Abwesenheit der Fumic-Brüder auf dem Trio von T-Mobile Carsten Bresser (Neuried), Stefan Sahm (Mössingen) und Jochen Käß (Oberstenfeld). Bresser lag zu Beginn gut in der Spitzengruppe, verzeichnete aber einen Defekt am Hinterrad, der den Swiss-Cup zum Trainingslauf werden ließ. Eine Runde vor Schluss beendete er diese Übung. Stefan Sahm, als aussichtsreichster Deutscher in der Gesamtwertung auf Platz Vier rangierend, musste nach zwei Kilometern vom Rad und eine Einstellung korrigieren. "Danach war zwei Runden der Wurm drin", berichtete er im Ziel. Nachdem er seine mentale Blockade gelöst hatte, gelang ihm ein Sturmlauf von Rang 30 bis auf Platz Zehn. Der Substanzverlust ließ ihn noch einen Platz zurückfallen, so dass er als schnellster Deutscher mit 6:46 Minuten Rückstand auf Sieger Christoph Sauser (Schweiz, 1:55:28) als Elfter ins Ziel kam. Houffalize-Sieger Sauser ("alles andere wäre eine Enttäuschung gewesen") gewann 36 Sekunden vor Julien Absalon (Frankreich), der seine Führung in der Gesamtwertung verteidigte. Jochen Käß bestritt ein gutes Rennen. Bis zwei Runden vor Schluss, als, noch auf dem zehnten Rang positioniert, "einer den Stecker rauszog". Vermutlich war es die Höhenluft, die ihn wie vor eine Wand und den Rest nur noch "mit Standgas" fahren ließ. Rang 17 mit 7:59 Rückstand waren für Käß eher enttäuschend. Ingesamt purzelten in Silvaplana vor nur knapp tausend Zuschauern die Ergebnisse, vermutlich durch die Höhenlage etwas durcheinander. So wurde Pascal Cattin aus der Schweiz durch zwei schnelle letzte Runden völlig überraschen Dritter. Mit ihm war der dänische T-Mobile-Biker Peter Riis Andersen eine Runde lang unterwegs gewesen. Andersen war als Neunter (5:49 zurück) bester Magentafahrer und zeigte seine stärkste Saisonleistung, die dem Profiteam Hoffnung auf eine gute Entwicklung macht. Als positiven Effekt konnte Stefan Sahm den Sprung auf den dritten Rang der Gesamtwertung verbuchen. Dort liegt er hinter Absalon und Sauser. Der Juniorenkader und einige U23-Fahrer des BDR kam direkt aus dem Technik-Trainingslager in Bad Wildbad und konnten die Übungseinheiten auf dem Kurs gleich ins Renngeschehen umsetzten. Den meisten Nachwuchsbikern steckte aber die ungewohnte Belastung des Oberkörpers noch im Organismus. "Unter den Bedingungen bin ich zufrieden", kommentierte Bundestrainer Frank Brückner die Ergebnisse der U23-Fahrer , die weit hinten rangierten und vorallem der Junioren. Rang Zwei für Markus Kauffmann (Weimar), Rang Vier für Martin Siefermann (Kartung), konnte er dort als positive Resultate verbuchen. Der Schweizer Till Marx dominierte das Rennen ganz überlegen. Kauffmann kämpfte sich von Rang vier nach einer von vier Runden auf den zweiten Platz nach vorne und hatte am Ende Mühe den Silber-Rang zu sichern. "Ich war ganz schön breit vom Trainingslager", gab der Merida-Biker zu Protokoll,"in der letzten Runde musste ich an die Grenze gehen, um Platz zwei zu verteidigen. 2:09 Minuten hinter Marx (1:23:01)kam er schließlich ins Ziel. Von hinten rollte Martin Siefermann das Feld auf und gab seinen Einstand im Nationaltrikot gleich als starker Vierter. "Martin hat sich sehr gut eingefügt", lobte Brückner, den Schwarzwälder, der erst vor kurzem in den Kader gestoßen war und mit 3:08 Minuten zurück ankam. Bei den Juniorinnen (3 Runden) erkämpfte sich Almut Grieb (Oberlengenhardt) auf den guten vierten Rang, 6:05 Minuten hinter der Siegerin Bettina Schmid (Schweiz, 1:13:39). "Ich war ein bißchen schlapp vom Trainingslager, aber ich bin zufrieden", freute sich Grieb über ihre Platzierung.
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