Bereits nach 20 Kilometer hatte sich eine fünfköpfige Ausreißergruppe gefunden die einen Maximalvorsprung von fünf Minuten heraus fahren konnte. Zu dieser Gruppe stießen nach ca. 100 km zwei Russische Fahrer, darunter der spätere Sieger Kuznetsov. In der letzten von zwei 20 Kilometer langen Schlussrunden zerfiel die Spitzengruppe und Kuznetsov setze sich acht Kilometer vor dem Ziel am letzten Anstieg von seinem einzigen Begleiter und Mannschaftskameraden ab. Im Alleingang rettete er einen knappen Vorsprung von 10 Sekunden vor der Verfolgergruppe um Degenkolb in Ziel. Diese hatte sich ebenfalls am letzten Anstieg aus dem Restfeld lösen können.

«Man hat bei den letzten Rennen gesehen, dass meine Form nicht schlecht ist. Leider kam immer etwas Pech dazu. Heute hat fast alles gestimmt. Natürlich wäre es schön gewesen, wenn wir den einen Russen auch noch einbekommen hätten. Aber wir können zufrieden sein,» so Degenkolb. «Unserer Mannschaft muss ich ein großes Lob aussprechen und mich bei ihr bedanken. Wir haben heute super funktioniert und sehr gut gearbeitet.»

Auch Bundestrainer Patrick Moster war mit dem Ausgang des Rennens zufrieden: «Bereits bei der Flandern-Rundfahrt hat sich bei unserem Team eine ansteigende Form gezeigt. Das wurde heute nochmals bestätigt. Jeder Sportler unserer Mannschaft hat seine Aufgabe sehr gut gelöst und das Team hat sich jetzt langsam gefunden. Für das Rennen am Samstag in den Niederlanden sind wir gut vorbereitet.»

Im U23-NationenCup haben die Niederländer ihre Führung mit 59 Punkten behauptet. Auf Platz zwei liegt jetzt Russland (47 Punkte) vor Slovenien (31 Punkte). Das BDR-Team machte einen großen Sprung nach vorne und liegt nun mit 27 Punkten auf dem fünften Platz. Die ersten fünf Nationen der Gesamtwertung haben bei der U23-Straßen-Weltmeisterschaft in Melbourne einen zusätzlichen Startplatz. Am kommenden Samstag findet in den Niederlanden mit der «ZLM tour» über 180 der vierte Lauf des U23-NationenCups statt.