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31.10.2001 08:41
Team Nürnberger zieht positive Saisonbilanz
Die abgelaufene Saison zählt zweifelsohne zu den erfolgreichsten Wettkampfjahren in der noch jungen Geschichte des fränkischen Profiteams NÜRNBERGER. Insgesamt 23 Saisonerfolge bei internationalen Straßenrennen und fünf Siege auf der Bahn lassen einen deutlichen Aufwärtstrend im Vergleich zu den letzten Profijahren erkennen. Herausragend waren in diesem Jahr dabei nicht nur die vielen Siege des Nürnberger Profirennstalls. In jeder Hinsicht hat das aus der traditionsreichen fränkischen RSG Nürnberg entstandene Team die Saisonziele erreicht.
Junge und talentierte Fahrer um die erfolgreichen Youngsters Robert Förster und Christian Werner wurden dank einer intensiven Nachwuchsarbeit mühelos in die Mannschaft integriert und die erfahrenen Profis um NÜRNBERGER-Routinier Thomas Liese überzeugten fast über die komplette Saison mit glänzenden Auftritten.
„Unser Dank gilt der kompletten Mannschaft, insbesondere den zahlreichen Helfern, die nicht im Rampenlicht standen und stets ihre Aufgaben erfüllten“, so NÜRNBERGER-Sportchef Uwe Raab über die sensationellen Leistungen der Profis. „Die Renner haben die Erwartungen und Ziele umgesetzt und schon frühzeitig wichtige Erfolge eingefahren. Die Einstellung war von Beginn an bewundernswert. Alle haben in dieser Saison an einem Strang gezogen.“
„Wir sind sehr froh über diese Erfolge, die nur durch die intensive Partnerschaft mit unseren Sponsoren möglich waren. Das war unser bislang bestes Wettkampfjahr“, freut sich Manager Dieter Burkhardt. Dabei bleibt der ehemalige Deutsche Meister realistisch: „Die Rennfahrer haben die Messlatte natürlich sehr hoch gelegt und es wird schwer diese Saison noch zu toppen. Wir bleiben aber optimistisch, arbeiten auch in Zukunft hart für die Weiterentwicklung des Teams und werden alles daran setzen diese Erfolge im nächsten Jahr zu bestätigen. Hierzu konnten wir die Leistungsträger halten und das Team mit neuen erfolgshungrigen Fahrern verstärken."
Bereits in der Vorbereitungsphase der Saison 2001 trumpften die NÜRNBERGER-Profis auf. Dabei standen die Sprinter Robert Förster und Thorsten Wilhelms zu Saisonbeginn immer wieder im Mittelpunkt des Geschehens. Bei der „Vuelta a Cuba“ betrat Wilhelms zweimal als Sieger das Podest, Förster gelang ebenfalls in Kuba ein Erfolg und bei einem Teilstück der südafrikanischen Rundfahrt “Giro del Capo” stand der schnelle Mann aus Markkleeberg ganz oben auf dem Treppchen.
Fast gleichzeitig startete Anfang März Werner Riebenbauer sensationell bei der erstklassig besetzten „Murcia-Rundfahrt“. Der Österreichische Staatsmeister 2000 feierte mit seinem Auftaktsieg einen Profieinstand nach Maß und verteidigte über zwei Etappen das Leadertrikot des Gesamtführenden dank einer hervorragenden Teamarbeit gegen die scheinbar übermächtige Konkurrenz.
Bei der französischen „Tour de Normandie“ gelang dem fränkischen Team Anfang April der erste von insgesamt zwei Doppel-Tageserfolgen der Saison 2001. Jeweils auf einer Halbetappe siegte zunächst NÜRNBERGER-Teamkapitän Harald Morscher bevor es ihm sein Teamkollege Thomas Liese am Nachmittag gleich tat. Gerade dem routinierten Zeitfahrspezialist ist es unter anderem zu verdanken, dass die Saisonbilanz in diesem Jahr so erfolgreich ausfiel. Die anstehenden Wochen standen ganz im Zeichen von Liese. Bei der ebenfalls erstklassig besetzten „Settimana Lombarda“ trotze das Kraftpaket bei Schneeregen und Kälte der Konkurrenz und siegte nach einer furiosen Alleinfahrt vor den Weltklassefahrern um Ullrich & Co.
Durch seine Leistungen überzeugte der NÜRNBERGER-Routinier nicht nur das Teammanagement der Franken. Im Mai bei der diesjährigen „Internationalen Friedensfahrt“ wurde er von der Öffentlichkeit in den Favoritenkreis hochgelobt. Leider, und das war die einzige Situation bei der „Lieschen“ in diesem Jahr, allerdings aufgrund einer nicht aufgegangenen Renntaktik, nicht die Erwartungen erfüllen konnte, blieb bei dieser Rundfahrt „nur“ der Sieg im Einzelzeitfahren sowie ein neunter Gesamtrang. Den Lohn für die konstanten Leistungen fuhr Liese bei den deutschen Titelkämpfen ein. Bei der Zeitfahrmeisterschaft in Forst gewann er den Kampf gegen die Uhr und bei der Straßenmeisterschaft in Bad Dürrheim fuhr er nach einer starken Leistung als Fünfter hinter Gewinner Jan Ullrich über die Ziellinie. Bei der „Niedersachsen-Rundfahrt“ triumphierte Lokalmatador Wilhelms beim Prolog und auf der ersten Etappe nach Wolfsburg und beim „Großen Preis von Buchholz“ siegte der erfahrene NÜRNBERGER-Profi Jürgen Werner.
Doch nicht nur mit Sprintsiegen setzte sich das Team NÜRNBERGER in Szene. Bei internationalen Rundfahrten konnten die fränkischen Fahrer mit Top-Ten-Platzierungen aufwarten. Bei der „Bayern-Rundfahrt“ überzeugte der russische Allrounder Artour Babaitsev mit einem dritten Gesamtrang, bei der polnischen „Tour Solidarité Olympique“ wurde Liese Gesamtzweiter und bei der „Hessen-Rundfahrt“ sicherte sich Nachwuchsfahrer Christian Werner mit einem dritten Platz in seiner Heimat das Ticket zur Straßenweltmeisterschaft der Profis im portugiesischen Lissabon. Darüber hinaus überzeugte Jens Zemke in seinem Abschiedsjahr als Gesamtfünfter beim „Giro del Capo“ und mit Platz zehn im Abschlussklassement der „Rheinland-Pfalz-Rundfahrt“. Bergspezialist Arkadius Wojtas platzierte sich darüber hinaus nach guten Leistungen auf Rang sechs der österreichischen „Bank Austria Tour 2001“.
Bei der Rundfahrt durch ihr Heimatland überzeugten auch die beiden Österreicher Morscher und Riebenbauer. Morscher gewann das sechste Teilstück und „Ribi“ gelang nach seinem sensationellen Auftritt bei der „Murcia-Rundfahrt“ der zweite Streich. Dabei siegte der Wiener erneut bei der Auftaktetappe und trug dank einer perfekten Leistung das Leadertrikot über drei Etappen bis zur Bergankunft am Kitzbüheler Horn.
Der 23-jährige Robert Förster setzte indes seine Siegesserie als Neuprofi fort. In Portugal gewann er neben Thorsten Wilhelms eine Etappe beim „Grand Prix Joaquim Agostinho“ und in seiner Heimat fuhr er zwei Siege bei der „Sachsen-Tour“ ein bevor die deutsche Sprinthoffnung gegen Ende der Saison mit seinem insgesamt sechsten Saisonerfolg auf einer Halbetappe den zweiten Doppel-Tageserfolg des Teams bei der „Hessen-Rundfahrt“ perfekt machte, nach dem am Morgen Bahn-Routinier Jens Lehmann das Einzelzeitfahren für sich entscheiden konnte.
Mit der Verpflichtung von Jens Lehmann, Deutschlands erfolgreichstem Bahnfahrer aller Zeiten, ging das Team der Nürnberger Versicherungsgruppe in dieser Saison neue Wege. Was im Ausland bei den Weltklasseteams Mapei (Italien) und Cofidis (Frankreich) schon seit Jahren mit der Aufnahme von Bahn-Spezialisten in den Profikader praktiziert wird, fand unter den nationalen Radsportfans große Anerkennung. Als Dank wartete der mehrfache Medaillengewinner bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen mit Erfolgen auf dem schnellen Oval auf. Zwar gelang dem Sympathieträger mit der Silbermedaille in der Einzelverfolgung und der Bronzemedaille mit dem BDR-Vierer bei der Bahnweltmeisterschaft im belgischen Antwerpen nicht die erhoffte Titelverteidigung aber der Familienvater aus Engelsdorf bei Leipzig bestätigte dennoch seine über Jahre hinweg konstanten Leistungen auf höchstem Niveau. So gewann der „König der Verfolger“ den Bahn-Weltcup im polnischen Stettin in der Einzelverfolgung und mit dem BDR-Vierer. Darüber hinaus sicherte sich „Lehmi“ den Einzel- und Mannschaftstitel (mit dem Team Köstritzer) bei den Deutschen Bahn-Meisterschaften in Chemnitz.
Doch nicht nur Lehmann glänzte mit Erfolgen auf der Bahn. NÜRNBERGER-Routinier Liese gelang nach 12-Jähriger Bahn-Abstinenz in diesem Jahr bei den Titelkämpfen in Belgien ein hervorragender sechster Rang in der Einerverfolgung nachdem er sich durch seinen Sieg beim Bahn-Weltcup im italienischen Pordenone für den Bahn-Kader empfohlen hatte. Beide NÜRNBERGER-Profis glänzten zudem beim internationalen Paarzeitfahren in Karlsruhe. Beim „EnBW Grand Prix“ fuhren die beiden Freunde der internationalen Zeitfahrelite auf und davon und mussten sich in einem Sekunden-Finish nur dem französischen Siegerpaar Moreau / Brard (Festina) geschlagen geben.
NÜRNBERGER-Profi Thomas Liese trat nach seiner erfolgreichen Saison, die er als sechsbester Deutscher in der UCI-Weltrangliste beendete, zu seinem abschließenden „Saisonhighlight“ an. Anfang Oktober stellte er sich der „Herausforderung Stundenweltrekord“. Mit dem Versuch den Stundenweltrekord des Briten Christopher Boardman (49,441 km) zu brechen wollte sich der Leipziger Profi einen Jugendtraum erfüllen. Der amtierende Deutsche Zeitfahrmeister aus dem Profiteam der Nürnberger Versicherungsgruppe brach allerdings seinen ersten Angriff nach 121 Runden auf der 250 Meter langen Bahn des Berliner Velodroms ab, kündigte aber einen erneuten Versuch eventuell schon für das kommende Jahr an. Zu diesem Zeitpunkt war er nach 37:20 Minuten mit einem Schnitt von 48,5 Kilometern/Stunde unterwegs.
Die Sportliche Leitung um Ex-Weltmeister Uwe Raab und Teammanager Udo Sprenger setzt in der kommenden Saison auf eine gesunde Mischung aus erfahrenen Radprofis und talentierten Nachwuchsfahrern. Die Leistungsträger des Teams konnten gehalten werden und weitere hoffnungsvolle Profis verstärken den Kader. Mit den Vertragsverlängerungen der Erfolgsgaranten Liese und Riebenbauer hat das Management der Franken die Personalplanung für die kommende Wettkampfsaison abgeschlossen. Zum Team der Nürnberger Versicherungsgruppe zählen demnach 19 Radprofis.
Das Team NÜRNBERGER 2002 in alphabetischer Reihenfolge:
Artour Babaitsev (29 Jahre / RUS), Jörg Förster (22 / GER), Robert Förster (23 / GER), Armin Kröniger (22 / GER / U23 Sossenheim), Ronny Lauke (24 / GER / Adler Brandenburg), Harald Morscher (29 / AUT), Jens Lehmann (33 / GER), Thomas Liese (33 / GER), Christian Pfannberger (21 / AUT / Team Elk Haus(AUT)), Jürgen Pauritsch (24 / AUT / Bike Drive Linz (AUT)), Werner Riebenbauer (27 / AUT), Dirk Schumann (25 / GER / Bayer Worringen), Holger Sievers (33 / GER), Sascha Sviben (27 / SLO / Team Stabil (AUT)), Lubor Tesar (29 / TCH / Wüstenrot (TCH)), Christian Werner (22 / GER), Jürgen Werner (31 / GER), Arkadiusz Wojtas (23 / POL), Sebastian Wolski (25 / POL).
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