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01.05.1999 19:21
Zabel gewinnt am Henninger Turm

Bei der Fahrt in den Mai rund um den Henninger Turm in Frankfurt hat Erik Zabel dem Team Telekom eine Zentnerlast von den Schultern genommen. Als erster deutscher Radprofi nach Olaf Ludwig 1994 gewann der 28jährige das 206 km lange Traditionsrennen. "Das Klassiker-Frühjahr hat mit diesem Sieg für mich einen sehr erfolgreichen Abschluß gefunden", meinte Zabel, der schon beim Weltcup-Rennen Mailand-San Remo Zweiter geworden war. Der Deutsche Meister verwies nach 5:03:40 Stunden den Niederländer Leon van Bon auf den zweiten Platz, nachdem er auf der ansteigenden Schlußgeraden den Sprint 200 Meter vor dem Ziel angezogen hatte. Dritter wurde der Italiener Alberto Ongarato, Torsten Schmidt aus Bonn wurde Sechster. Vor mehr als einer halben Million Zuschauern beendete das Team Telekom vorerst die zuletzt immer lauter gewordene Kritik an dem deutschen Vorzeige-Rennstall. Zabel, der dreifache Gewinner des Grünen Trikots bei der Tour de France, erkämpfte seinen fünften Sieg in diesem Jahr, für das Team Telekom war es erst der sechste. Vor Zabel hatten erst vier Deutsche in Frankfurt gewonnen. "Der Sieg versöhnt uns für die bisherige Saison", meinte der Sportliche Leiter Walter Godefroot. "Das war der langersehnte Sieg für uns. Ich persönlich bin happy, daß ich so gut in Form bin", sagte Jan Ullrich unter dem Jubel der Fans, darunter auch Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping, am Hainer Weg in Frankfurt. Zabel war schon lange vor dem Rennen als Siegfahrer auserkoren worden. "Wenn eine größere Gruppe ankommt, dann hat er große Chancen", erläuterte Ullrich. Die Erleichterung war riesengroß, nachdem die Taktik aufgegangenen war. "Wenn man nicht gewinnt, kann man nicht zufrieden sein. Und soviel hatten wir bisher ja nicht gewonnen", meinte der Sportliche Leiter Walter Godefroot. "Wir müssen das Rennen bestimmen", hatte er seinen Fahrern auf den Weg gegeben. "Die Mannschaft hat super gearbeitet", sagte Ullrich. Konsequent hatten die Telekom-Fahrer von Beginn an das Renngeschehen bestimmt. Die gute Mannschaftsleistung ließ bei Godefroot die Hoffnung auf einen erfolgreichen Saisonhöhepunkt reifen. Insbesondere Jan Ullrich, der in diesem Jahr noch nicht überragend in Erscheinung getreten ist, verdeutlichte seinen Formanstieg. "Ich werde von Tag zu Tag besser", sagte der 25jährige, der nach seinem Start beim Grand Prix von Gippingen am Sonntag eine zweiwöchige Wettkampfpause einlegen wird.
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