Fréjus (rad-net) - Roel Paulissen hat beim Roc d’azur in Fréjus zu seinem zweiten Sieg gefahren. Der Belgier siegte im abschließenden Cross-Country-Rennen vor dem Kolumbianer Leonardo Paez und dem Spanier Ruben Ruzafa. Jochen Käß wurde als bester Deutscher in Südfrankreich Fünfter. Robert Mennen wird Neunter.
Das Marathon-Rennen am Freitag hatte bei Jochen Käß mehr Spuren hinterlassen, als ihm lieb war. Der 28-jährige Merida-Biker hatte vor allem zu Beginn des Cross-Country-Rennens seine Mühe, so dass sich zwischen ihm und dem neun Fahrer an der Spitze eine Lücke von rund 150 Metern auftat. Je länger der Wettkampf dauerte, desto besser kam Käß aber ins Rollen. Er schloss zur Spitze auf, musste aber später erneut abreißen lassen, weil ein Konkurrent vor ihm einen technischen Fehler machte.
Dann fuhr der Österreicher Alban Lakata mit einer Gruppe von hinten zu ihm auf. Als der Innsbrucker angriff, ging Käß mit. «Das war die richtige Entscheidung. Gemeinsam sind wir noch gut nach vorne gekommen», meinte Käß. Das Duo überholte auch Robert Mennen. Der Nörvenicher hatte sich überraschend lange auf dem vierten Platz gehalten, dann aber Krämpfe bekommen. Mennen fiel noch auf Rang neun zurück, aber seinen 4:49 Minuten Rückstand auf Paulissen (2:11:51 Stunden) sorgte er für ein sehr erfreuliches Resultat.
«Ich hatte einen guten Start und habe es einfach mal probiert. Am Ende bin ich mit einem blauen Auge davon gekommen», meinte Mennen. Jochen Käß hatte sich zuvor mit Alban Lakata ein Sprint-Duell um Rang vier geliefert und mit einer Sekunde Rückstand knapp verloren. Mit 1:54 Minuten Rückstand überquerte er die Ziellinie. «Ich habe gehofft, die Beine wären besser. Aber letztlich war es ein guter Saisonabschluss. Mein Ziel war der Marathon am Freitag und das Ergebnis heute ist Zugabe», kommentierte Käß, der auf seine stärkste Saison zurückblickt, obwohl er sich Ende Juli den Arm gebrochen hat.
Roel Paulissen holte sich wie schon im Vorjahr das Double. Allerdings profitierte der Marathon-Weltmeister vom schleichenden Plattfuss seines Schweizer Konkurrenten Christoph Sauser. Der hatte sich nach einem schlechten Start in die Führungsposition gekämpft, hatte dann aber mit dem Defekt keine Chance mehr. Keine drei Kilometer vor dem Ziel war die Luft endgültig raus und er musste, nur knapp hinter Paulissen an zweiter Stelle liegend, endgültig seinen Schlauch wechseln. Sauser fiel auf Rang 14 zurück, während Paulissen mit 27,3 Sekunden Vorsprung auf Paez und 1:06 Minuten vor Ruzafa die Ziellinie überquerte. «Sauser war heute ziemlich stark, aber ich habe mich auch gut gefühlt. Roc d’azur, das liegt mir einfach», meinte Paulissen. Erhard Goller