Köln (rad-net) - Neben der neuen Strecke soll in diesem Jahr beim Radklassiker «Rund um Köln» auch das komplette Konzept geändert werden. Das teilte der Westdeutsche Rundfunk (WDR) als übertragender Sender auf seiner Webseite mit. Statt Profi-Teams sollen demnach am Ostermontag Nationalmannschaften fahren. Darauf soll sich der WDR mit den Veranstaltern geeinigt haben. Die Veranstalter bauen dabei auf eine Veränderung der «inneren Einstellung» der Fahrer. «Es sind bei uns zwar ausdrücklich auch Profis erwünscht, wir wollen die Fahrer aber an der Ehre packen und an ihren olympischen Geist appellieren. Sie sollen bei uns in ihrem Amateur-Outfit demonstrieren, dass erfolgreicher Radsport auch ohne Doping möglich ist», so Artur Tabat auf der Webseite des WDR.
WDR-Sportchef Steffen Simon hofft mit der Idee ein konstruktives Konzept für den Radsport entwickelt zu haben: «In dieser veränderten Atmosphäre sehen wir die Möglichkeit, dem Radsport noch einmal eine Chance zu geben», so Simon auf der Internetseite seiner Anstalt. Im Gegenzug will der WDR das Rennen in seinem dritten Programm weiterhin live übertragen. «Jahrelang kämpfte das Rennen um eine hohe Wertigkeit des internationalen Verbandes. Jetzt lässt man sich freiwillig stark zurückstufen, um einen Neuanfang zu starten», so Simon.
Für Artur Tabat, der «Rund um Köln» seit fast vier Jahrzehnten organisiert, blieb offenbar keine andere Chance, als den Ideen des Fernsehens zuzustimmen. Fehlende Fernsehbilder hätten die Zukunft des Rennens in Frage gestellt. «Wir bestreiten das Rennen diesmal ohne Hauptsponsor. Ich muss diesmal also mit einem Bruchteil des Etats auskommen, den ich zum Beispiel noch vor drei Jahren zur Verfügung hatte», so Tabat. Als Zugeständnis an die verbliebenen Geldgeber startet der Klassiker in diesem Jahr im Oberbergischen. Ziel soll am Rheinauhafen in Köln sein.
Teil des Finanzierungskonzeptes des Rennens ist nach Angaben des WDR auch das Startgeld der Hobby-Fahrer in den Jedermannrennen. «Rund 40 Prozent der Einahmen aus dem Jedermannrennen fließen ins Hauptrennen», sagt Artur Tabat.
«Rund um Köln» mit Start im Oberbergischen