Luxemburg (rad-net) - Nach Ansicht der Anti-Doping-Agentur Luxemburgs (ALAD) ist dem Luxemburgischen Radprofi Frank Schleck weder Doping noch versuchtes Doping nachzuweisen. Damit kommt der Profi vom Team CSC-Saxo Bank im Verfahren wegen seiner Zahlung an den Doping-Arzt Eufemiano Fuentes mit einem blauen Auge davon. «Außer der Tatsache, dass Geld gezahlt wurde, ist nichts ans Tageslicht gekommen, das auf Dopingpraktiken schließen lässt», hieß es in der Urteilsbegründung. Die Süddeutsche Zeitung hatte Ende September von Zahlungen des 28-Jährigen an den spanischen Doping-Arzt Eufemiano Fuentes berichtet, die Schleck wenig später bestätigte. Er habe die Summe von knapp 7000 Euro für Trainingsprogramme gezahlt, sagte Schleck im Herbst. Er wolle Fuentes jedoch nicht persönlich getroffen haben und habe den Kontakt vor zwei Jahren gänzlich abgebrochen.
Die ALAD hatte nach Angaben ihres Präsidenten Robert Schule zuletzt Informationen bei der Staatsanwaltschaft des Fürstentums sowie beim internationalen Radsportverband UCI gesammelt, aber dabei keine weiteren Indizien für Doping oder Doping-Absichten Schlecks gefunden. Die ALAD sah es als erwiesen an, dass die Überweisung auf ein Schweizer Konto des Arztes lediglich für eine «Trainings-Beratung» gewesen sei. Er habe einen «ernsthaften Bock geschossen», hatte Schleck bereits Anfang Oktober eingeräumt, jedoch versichert, dass er «ein reines Gewissen» hat.
Schleck sieht sich damit in seiner Haltung bestätigt. «Jetzt kann ich mich auf die in Kürze beginnende neue Saison konzentrieren», meinte der Luxemburger. Auch sein Teamchef bei CSC-SaxoBank, Bjarne Riis, äußerte sich nach dem Urteil erleichtert: «Für uns ist sehr wichtig, dass Frank nie in den spanischen Skandal verwickelt war. Alle unsere Fahrer müssen Botschafter eines sauberen Sports sein.»
Nach Bekanntwerden des Kontaktes zu Fuentes hatte Riis den Sechstplatzierten der diesjährigen Tour de France vorläufig suspendiert und erklärt, er sei enttäuscht, dass Schleck Kontakt zu Leuten hatte, die dem Sport so «großen Schaden» zugefügt hätten. Ex-Radprofi Riis hatte EPO-Doping während seiner Telekom-Zeit zugegeben.