Peking (dpa) - Der Präsident des Radsport-Weltverbandes UCI, Pat McQuaid, will den langen Streit mit dem Tour-de-France-Organisator ASO beenden.
Ein Gespräch mit dem ASO-Besitzer, der Amaury-Gruppe, habe unter Vermittlung des französischen IOC-Mitglieds Jean-Claude Killy eine einvernehmliche Einigung gebracht, sagte McQuaid in Peking. Spätestens 2011, wenn ein neues UCI-System mit neuen Ranglisten für Rennen, Fahrer und Teams geschaffen wird, sollen die abtrünnigen Renn-Organisatoren in den Schoß des Dachverbandes zurück finden.
«Das Gespräch unter dem Dach des IOC fand in Harmonie statt und ich hoffe, dass der jahrelange Streit beigelegt werden kann. Diese Harmonie ist der Schlüssel zur Lösung der Probleme», sagte McQuaid. Allerdings muss die durch die ASO entmachtete UCI den Status quo zumindest bis Ende 2010 akzeptieren. Bis zum Saisonende in zwei Jahren hatte die mächtige ASO mit den Teams Verträge, die ihre Rennen betreffen, abgeschlossen. Darin waren vor allem Einladungs-Kriterien und Vermarktungsrechte geregelt. Diesen Vereinbarungen hatten sich auch die Veranstalter des Giro d'Italia und der Vuelta angeschlossen.
«Diese Regelungen werden von uns akzeptiert, aber ich hoffe, es gibt von den Veranstaltern noch vor 2011 ein Einlenken. Sponsoren, Teams und Organisatoren wollen einen Regulator wie die UCI», erklärte McQuaid, dem die ASO unter anderem Inkonsequenz im Anti-Doping-Kampf unterstellt hatte.
Im März hatte sich die ASO mit seinem Traditionsrennen Paris-Nizza von der UCI losgelöst. Diese Entwicklung wurde bei der Tour de France manifestiert, die zum ersten Mal nicht unter UCI-Hoheit stattfand und die Doping-Kontrollen durch den französischen Verband vornehmen ließ. Die Ergebnisse der Gespräche mit der Amaury-Gruppe sollen auf dem nächsten UCI-Kongress im September bei der WM im italienischen Varese vertraglich fixiert werden, teilte McQuaid mit.