Brüssel (dpa) - Der frühere belgische Radrennfahrer Johan Museuuw (41) hat Vorwürfe seines Landsmanns Edwig Van Hooydonk (40), er habe längere Zeit Doping betrieben, zurückgewiesen.
«Ich bedaure, dass der zweimalige Gewinner der Tour von Flandern sich zu derartigen unbegründeten und falschen Unterstellungen veranlasst sieht», heißt es in einer in Brüssel veröffentlichten Erklärung Museuuws. Dem Radsport werde durch «solche Klatschgeschichten» nicht gedient.
Museuuw, der 1996 die Straßenrad-WM in Lugano gewonnen hatte, war 2004 vom aktiven Sport zurückgetreten - kurz bevor er vom belgischen Radsportverband wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt worden war. Anfang dieses Jahres räumte er ein, im letzten Jahr seiner Karriere zu EPO gegriffen zu haben. Van Hooydonk bestritt dies in einem Interview mit der Zeitung «Gazet van Antwerpen»: «Völliger Quatsch. Der Typ hat sich sein ganzes Leben lang gedopt, so einfach ist das.»
Van Hooydonk habe seine Karriere 1996 aufgegeben, weil er nicht mehr mithalten konnte. So sei Museuuw beim Klassiker «Flèche Brabançonne» 1996 in der Lage gewesen, in einem höheren Gang zu fahren als er: «Er war kurz zuvor ein anderes Rennen gefahren, ich war völlig frisch - und ich hatte doch keine Chance gegen ihn.» Dies habe nur daran gelegen, dass er es abgelehnt habe, seine Leistung mit EPO zu steigern, sagte Van Hooydonk. Ab 1992/1993 sei es mit dem Doping bei seinen Kollegen «richtig losgegangen». Sein Team Raas sei eines der wenigen gewesen, in denen nicht gedopt worden sei. Van Hooydonk: «Die Neuzugänge konnten es gar nicht glauben.»