Hamburg (dpa) - Der mutmaßliche deutsche Komplize des spanischen Doping-Arztes Eufemiano Fuentes soll nach Ermittlungen der spanischen Polizei noch stärker in den Radsport-Skandal verwickelt sein als bisher bekannt.
Der Anästhesist steht unter Verdacht, Arzneimittel illegal nach Spanien geschickt zu haben. Dazu passt ein Vermerk aus den polizeilichen Ermittlungsunterlagen, über den das Hamburger Magazin «Stern» in seiner neuen Ausgabe berichtet.
Der Name des Arztes aus Bad Sachsa taucht nach Angaben des Magazins in einer Kalkulation auf, die der Gynäkologe Fuentes über seine Ausgaben gemacht hat. Die spanischen Ermittler gehen zudem davon aus, dass der Deutsche die Zielperson für Blutkonserven war, die Fuentes und seine Komplizen per Flugzeug nach Hannover gebracht haben. Außerdem hörten die Ermittler mit, wie der spanische Doping- Arzt seinen deutschen Kontakt bat, ihm Zubehör für den Betrieb seiner Blut-Konservierungsmaschinen zu schicken.
Der ehemalige Radprofi Jesús Manzano sagte im Gespräch mit dem «Stern», er habe den deutschen Mediziner schon vor mehr als vier Jahren gemeinsam mit Fuentes in Madrid getroffen. Insgesamt sei er ihm zwei Mal begegnet. Manzano selbst war während der Tour de France 2003 kollabiert und hatte mit seinen Enthüllungen über systematisches Doping im Radsport den aktuellen Skandal eingeleitet.