Pforzheim (dpa) - Die Radprofis der Tour de France 2005 fahren auf 178 Kilometern über deutschen Boden. Die 7. Etappe führt am 8. Juli von Lunéville über 225 Kilometer nach Karlsruhe, der 8. Abschnitt beginnt in Pforzheim und endet in Gérardmer im Elsass.
In der Nähe des elsässischen Beinheim überschreitet der Tour-Tross den Rhein und erreicht auf dem Weg nach Karlsruhe erstmals deutschen Boden. Von Beinheim wird die 7. Etappe über 31,5 Kilometer durch den Landkreis Rastatt entlang der Bundesstraßen 36 und 3 über Bruchhausen nach Ettlingen führen. Zieleinfahrt ist vor der Karlsruher Messe. In Karlsruhe wird es die mit vier Kilometern längste Zielgerade in der Geschichte der Tour de France geben.
Am 9. Juli starten die Radprofis in dem rund 30 Kilometer entfernten Pforzheim und werden über 232 Kilometer durch den Schwarzwald wieder zurück bis ins französische Géradmer fahren. Nach dem Deutschland-Abstecher geht es in die Vogesen, dann in die Alpen und danach in die Pyrenäen, bevor die Tour in Paris ihren Abschluss findet.
Die Karawane der besten Radsportler der Welt war bereits 1987 in den beiden deutschen Städten zu Gast. Damals führte eine Etappe von Karlsruhe über Pforzheim nach Stuttgart. Zuletzt kam die Tour 2002 nach Deutschland: Die 2. Etappe führte über 175 Kilometer von Luxemburg nach Saarbrücken. Zwei Jahre zuvor gab es ein Einzelzeitfahren von Freiburg im Breisgau nach Mulhouse.
«Unser Haushalt sieht einen Etat von rund 500 000 Euro vor», hatte der Karlsruher Oberbürgermeister Heinz Fenrich auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin erklärt. Eine um rund 100 000 Euro niedrigere Summe nannte die Pforzheimer Oberbürgermeisterin Christel Augenstein. Sponsoren sollen für die Kosten aufkommen.
Die «Umwegrentabilität» (Fenrich) dieses Ereignisses verspricht ein Vielfaches der Investitionen. Der Tour-de-France-Besuch hätte der Wirtschaft Saarbrückens 2002 nach den Worten des Karlsruher Stadtoberhaupts «zwölf Millionen Euro» gebracht. Beide Städte planen im Rahmen der Etappen große Stadtfeste mit kulturellem Programm.
Die Société du Tour de France kassiert an Gebühren für den Start 76 000 Euro, das Doppelte für die Vergabe der Zielankunft. Die Rechnung der deutschen Tour-Gastgeber gehe laut Christel Augenstein nur auf, wenn die Polizei wie erwartet ihre Dienste kostenlos zur Verfügung stellt: «Andernfalls wäre unser Etat gesprengt.»
Die bisherigen deutschen Tour-Stationen:
1964: | Freiburg | (Etappen-Start und Ziel) |
1965: | Köln | (Tourstart) |
1970: | Saarlouis | (Start) |
1971: | Freiburg | (Start und Ziel) |
1977: | Freiburg | (Ziel) |
1980: | Frankfurt | (Tourstart) |
| Wiesbaden | (Start und Ziel) |
1987: | (West-) Berlin | (Tourstart) |
| Karlsruhe | (Start) |
| Stuttgart | (Start und Ziel) |
| Pforzheim | (Start und Ziel) |
1992: | Koblenz | (Ziel) |
2000: | Freiburg | (Start und Ziel) |
2002: | Saarbrücken | (Ziel) |