Worms (rad-net) - So eine Überlegenheit hat die Rheinland-Pfalz-Rundfahrt lange nicht mehr gesehen: Zuletzt dominierte Olaf Ludwig in den 80er Jahren die Sprintankünfte. 1969 war es der Niederländer Fedor den Hertog, der neun von insgesamt elf Etappensiegen für sich verbuchte. In diesem Jahr heißt der Sprintstar Stefan Schumacher.
Der Sieger der Niedersachsen-Rundfahrt und Zweite von Rund um Köln feierte seinen dritten Etappensieg in Folge und übernahm im Zielort Worms das Gelbe ODDSET-Trikot des Spitzenreiters, das er dem bisherigen Leader Fabian Wegmann abjagte. Schumacher führt vor der entscheidenden vierten Etappe mit sechs Sekunden Vorsprung vor Wegmann. „Ich werde immer mutiger, habe keine Angst mehr reinzuhalten“, freute sich der Schwabe über den dritten Triumph in Rheinland-Pfalz. „Das ich jetzt das Gelbe Trikot trage, ist eine Ehre, aber lieber wäre es mir, ich hätte es am Schluss noch“, sagte Schumacher, der die Führung morgen im 25 km langen Kampf gegen die Uhr wieder abgeben könnte. „25 km sind lang, ich bin zwar ein ganz passabler Zeitfahrer, aber meine Spezialität ist das nicht“, weiß der 24-Jährige.
Eine fünfköpfige Spitzengruppe bestimmte über mehr als 100 Kilometer die dritte Etappe zwischen Mainz und Worms. Nach der ersten Sprintwertung setzten sich Sergej Lagutin (Landbouwkrediet), Filippo Simeoni (Naturino), André Greipel (Wiesenhof), Laurent Mangel (AG2R) und Stafiej Kazimierz (Intel Action) aus dem Feld ab, fuhren 100 Kilometer allein an der Spitze, ehe das Feld die Ausreißer einholte und es vor den Toren von Hauptsponsor EWR zum erneuten Massenspurt kam, den Schumacher erneut gewinnen konnte.
Diesmal waren Marcel Sieberg von Lamonta und André Greipel von Wiesenhof die geschlagenen auf den Plätzen zwei und drei.
Auf der vierten Etappe wird die Vorentscheidung über den Gesamtsieg fallen: Morgens geht es über 85 Kilometer von Speyer nach Landau, wo am Nachmittag ein 25 Kilometer langes Einzelzeitfahren endgültig die Spreu vom Weizen trennt. Hohe Favoriten für den Kampf gegen die Uhr sind die mehrfachen WM-Medaillengewinner Michael Rich und Uwe Peschel.