Hamburg (dpa) - Der «Krisengipfel» zwischen Rad-Profi Jan Ullrich und seinem Team-Manager Walter Godefroot in Hamburg ist ohne offizielles Ergebnis geblieben.
«Wir haben gesprochen und unsere Standpunkte dargelegt. Was soll es für Ergebnisse gegeben haben? Die Saison ist doch noch lang. Wir treffen uns bald wieder», sagte Godefroot, der Ullrich am vorletzten Tag der 91. Tour de France in zwei französischen Zeitungen heftig kritisiert hatte, einen Tag vor dem einzigen deutschen Weltcup-Rennen HEW-Cyclassics.
Der T-Mobile-Manager hatte dem Tour-Vierten eine mangelnde professionelle Einstellung attestiert und dessen persönlichem Berater Rudy Pevenage erneut sein Misstrauen ausgesprochen. Vor dem Gespräch mit Ullrich hatte Godefroot gesagt, seine Interview-Äußerungen in französischen Zeitungen seien zum Teil falsch übersetzt und interpretiert worden. Der T-Mobile-Kapitän hatte in der ARD-Talkshow Beckmann «Konsequenzen» nach der Godefroot-Kritik angekündigt.
Die vertraglichen Voraussetzungen bieten ohnehin wenig Möglichkeiten für ernsthafte Konsequenzen. Ullrich hat mit T-Mobile noch einen Vertrag bis 2006, der ihm jährlich geschätzte 2,5 Millionen Euro einbringt. Pevenage ist noch bis 2005 an T-Mobile gebunden und hat lediglich das Recht, Ullrich privat zu beraten. Alle übrigen Fahrer des Bonner Teams, einschließlich des Tour-Zweiten Andreas Klöden, sind bei Godefroot angestellt, dessen Firma ihrerseits noch einen Zweijahresvertrag mit T-Mobile hat.