Namur (dpa) - Mit dem leicht erkälteten Jan Ullrich haben 186 Rad-Profis die 2. Etappe der Tour de France in Angriff genommen. «Es geht ihm schon besser», erklärte Betreuer Rudy Pevenage, ehe sein seit Tour-Beginn erkälteter Schützling die 197 km nach Namur anging.
Bei der weitgehend flachen Etappe durch Belgien wird erneut mit einer Massenankunft des Feldes und einem Sprintfinale gerechnet. Dabei hoffen die Teams der Sprint-Spezialisten Alessandro Petacchi, Mario Cipollini, Baden Cooke, Robbie McEwen und Erik Zabel auch darauf, durch Zeitgutschriften den Gesamtspitzenreiter Fabian Cancellara aus der Schweiz aus dem Gelben Trikot fahren zu können.
«Der Regen gestern war sicherlich nicht förderlich, aber Jan fühlt sich okay und musste keine Antibiotika nehmen», erklärte Teamsprecher Olaf Ludwig. Etwas angespannt reagierte T-Mobile-Teammanager Walter Godefroot auf Nachfrage. «Ich finde es peinlich, dass das öffentlich wird. Es ist eine Sache zwischen Arzt und Patient. Jan hat eine leichte Erkältung, kein Fieber - überhaupt nichts Gravierendes», sagte der Belgier. Allerdings hatte Godefroot im Vorjahr auch der Steißbein-Fraktur Andreas Klödens erst keine große Bedeutung beigemessen, bis der Profi deshalb aufgeben musste.
Seine enttäuschende Vorstellung beim Prolog in Lüttich, als Ullrich auf 6,1 Kilometern 15 Sekunden auf den fünffachen Toursieger Lance Armstrong verloren hatte, sei von der Erkrankung nicht beeinflusst gewesen, meinte Pevenage: «Jan hatte einfach keinen guten Tag.» Im Vorjahr hatte Ullrich eine schweren Darminfekt in den Alpen überstanden. Nach der Tour hatte er zugegeben, dass ein offensichtlich überlagertes Eiweiß-Produkt Schuld an den Schwierigkeiten gewesen sei.
Der zweifache Giro-Etappensieger Bradley McGee (Australien) aus dem französischen Team FDJeux.Com leidet an heftigen Rückenschmerzen und steht offensichtlich vor dem Ausstieg. Der Team-Kollege des Gewinners des Grünen Trikots von 2003, Baden Cooke (Australien), verlor auf der 1. Etappe 6:22 Minuten.