Köln (rad-net) - Jason Osborne holte kürzlich seinen zweiten Titel bei den UCI Cycling ESports-Weltmeisterschaften. Mit der Entscheidung, dem Profiradsport den Rücken gekehrt zu haben und in den ESport zurückgekehrt zu sein, zeigte er sich glücklich und erklärte auch warum.
«Es hat mir gezeigt, dass es absolut die richtige Entscheidung war», so Osborne. «Ich möchte nicht sagen, dass ich meine Zeit bei der WorldTour gehasst habe. Es war eine großartige Erfahrung, aber es war Zeit, zu dem zurückzukehren, was mir am meisten Spaß gemacht hat. Und das ist E-Cycling. Trotz all des Leidens genieße ich den Wettkampf immer noch.»
Sein Gewinn bei der ESports-WM 202 brachte ihm 2021 einen Vertrag mit Alpecin-Deceuninck ein, und trotz einiger vielversprechender Ergebnisse sei er nicht weitergekommen. «Ich hatte einige gute Rennen. Ich hatte auch hier und da einige Erfolge, aber am Ende hat es mir nicht gefallen.»
Osborne gab seine Entscheidung, das Team zu verlassen, am 16. September öffentlich auf Instagram bekannt und gab an, dass seine Liebe zum Straßenrennen nicht mehr das sei, was sie einmal war, und enthüllte seine Pläne, eine Karriere im E-Cycling und im Gravel-Bereich zu verfolgen.
«Ich wollte wieder die Kontrolle über mein Leben gewinnen. Ich war einfach in dieser Abwärtsspirale, in der ich es nicht mehr genoss und wollte da raus. Seit ich diese Entscheidung getroffen habe, bin ich ein viel glücklicherer Mensch. Ich habe das Gefühl, ich habe mein Leben zurückgewonnen. Es war definitiv die richtige Entscheidung», sagte Osborne im Virtual Velo Podcast. Er kritisierte, zu viel wenig eigene Kontrolle gehabt zu haben, was ihm letztendlich die Freude am Radfahren geraubt habe. «Man muss springen, wann immer sie es wollen. Es fühlte sich immer an, ich würde nicht sagen, wie Sklaverei, aber als hätten sie zu viel Kontrolle.»
Darüber hinaus sieht Osborne offenbar bessere Verdienstmöglichkeiten im E-Cycling. Das Mindestgrundgehalt eines WorldTour-Fahrers beträgt 42.000 Euro, aber Spitzenfahrer können deutlich mehr verdienen - neben einem Anteil an Preisgeldern und persönlichen Sponsoringverträgen, die sie abschließen können. Beim Finale der Esports-WM nahm Osborne 21.000 Dollar ein. «Es ist an einem Punkt angelangt, an dem es sich nicht mehr lohnt. Es ist das Risiko eines Sturzes nicht wert», erklärte Osborne. «Ich mochte es nicht, wenn man einen Anruf bekam: ‚Kannst du jetzt bitte an diesem Rennen teilnehmen?‘ und du hattest gerade geplant, irgendwohin zu reisen oder was auch immer, und sie rufen an und sagen: ‚Wir brauchen dich hier.‘»
Das finanzielle Potenzial dieser neuen Ära des ESports, gepaart mit einer besseren Balance zwischen Radsport und Privatleben, hat Osborne zu seiner unkonventionellen verholfen. Er reiht sich damit in die wachsende Liste der Profi-Esports-Fahrer ein, die sich ausschließlich auf virtuelle Radrennen konzentrieren.
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