Auf der Etappe im Strade Bianche-Stil fuhren die Frauen ein sehr aktives Rennen. Immer wieder fiel das Feld auseinander, lief aber wieder zusammen, und es gab einige Angriffe. Ab Rennhälfte wurde die Etappe zunächst von Julie van der Velde (Lotto-Soudal Ladies) bestimmt. Sie hatte alleine attackiert und bis zu einer Minute Vorsprung herausgeholt. 25 Kilometer vor dem Ziel war ihr Fluchtversuch aber beendet und das Rennen beruhigte sich noch einmal.

Bei noch 15 zu fahrenden Kilometern wurde der schwerste und steilste Schotteranstieg des Tages mit 5,8 Kilometern länge und durchschnittlich 6,5 Prozent Steigung in Seggiano erreicht. Dort zerriss das Feld komplett und nur noch rund 25 Fahrerinnen mit allen Favoritinnen blieb vorne. Aus dieser Gruppe trat Van Vleuten an und fuhr allen auf und davon.

Hinter der Niederländerin bildete sich mit Anna van der Breggen (Boels-Dolmans), Cecilie Uttrup-Ludwig (FDJ Nouvelle Aquitaine Futuroscope) und Katarzyna Niewiadoma (Canyon-Sram) eine dreiköpfige Verfolgergruppe. Allerdings stürzte Van Vleuten kurze Zeit später an einer der steilsten Stellen und musste ein Stück im Stile einer Querfeldein-Spezialistin laufen. Zwar verlor sie dadurch etwas Zeit, aber nicht so viel, dass ihr Tagessieg hätte gefährdet werden können.

Aus der Verfolgergruppe konnte sich Van der Breggen noch absetzen, wurde aber von ihren beiden Kontrahentinnen wieder eingeholt. Auf den letzten Metern konnten die Niederländerin und Niewiadoma Uttrup Ludwig abschütteln und machten die Podestplätze mit 1:16 Minuten Rückstand auf Annemiek van Vleuten im Zweiersprint aus, in dem Van der Breggen schneller war.

Beste Deutsche war Nadine Gill (Bizkaia Durango), die als 18. (+6:10) das Ziel erreichte.

In der Gesamtwertung führt Van Vleuten nun mit 1:18 Minuten Vorsprung auf Van der Breggen und 1:33 Minuten vor Niewiadoma. Longo Borghini verlor heute über vier Minuten und rutschte auf Platz zehn ab.