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Franziska Brauße (re.) und Lisa Brennauer freuen sich über ihre EM-Medaillen. Foto: Renate Franz
18.10.2019 19:41
Brauße holt EM-Titel in der Einerverfolgung vor Brennauer - Friedrich gewinnt Sprint-Bronze

Apeldoorn (rad-net) - Franziska Brauße ist neue Europameisterin in der Einerverfolgung. Im Finale setzte sie sich gegen Lisa Brennauer durch, die damit den deutschen Doppelsieg perfekt machte. Lea Sophie Friedrich holte im Sprint gegen Emma Hinze ihre erste EM-Medaille in der Elite-Klasse.

Die Qualifikation hatte noch Brennauer mit deutscher Rekordzeit von 3:23,401 Minuten gewonnen. Im Finale drehte die Öschelbronnerin aber den Spieß um. Von Anfang an lag Brauße in Führung und sie konnte ihr schnelles Anfangstempo halten und zum Ende hin sogar noch etwas mehr Vorsprung auf Brennauer herausholen. Die 20-Jährige steigerte sich im Vergleich zur Qualifikation und gewann in 3:25,002 Minuten mit mehr als einer Sekunde Vorsprung vor der Titelverteidigerin, die nach 3:26,190 Minuten ins Ziel kam. Bronze holte Katie Archibald (3:31,602/Großbritannien) gegen Kelly Murphy (3:32,925/Irland).

«Ich kann leider nicht so dosiert fahren und konnte mich nach der Quali nicht mehr erholen. Ich bin aber mega-stolz auf meinen Rekord. Und gegen eine Teamkollegin zu verlieren, ist auch ein kleiner Trost», sagte Brennauer. «Ich war nach der Qualifikation mit Silber bereits überglücklich», sagte Brauße, die in diesem Jahr schon die U23-Europameisterschaft und die deutsche Meisterschaft in der Einerverfolgung gewonnen hatte und am Donnerstag zusammen mit Brennauer Zweite in der Mannschaftsverfolgung wurde. «Wir haben dann im Finale noch einen Gang hochgekettet und alles riskiert», sagte Brauße, die seit Jahresbeginn von Männer-Bundestrainer Sven Meyer trainiert wird. «Er hat alles umgestellt», so Brauße zum Erfolgsgeheimnis.

Im Sprint-Turnier sicherte sich Lea Sophie Friedrich nach Silber im Teamsprint die Bronzemedaille. Die 19-Jährige setzte sich ebenfalls in einem deutschen Finale gegen ihre Teamkollegin Emma Hinze klar in 2:0 Läufen durch, nachdem der erste Lauf noch im Fotofinish entschieden wurde. «Insgesamt ist ein Super-Ergebnis, wenn wir vielleicht nach der Qualifikation mit den Plätzen eins uns zwei noch ein wenig mehr erhofft hatten», sagte Bundestrainer Detlef Uibel, der aber beiden Sportlerinnen ein starkes Turnier bescheinigte. «Beide waren in der Lage, zu agieren und variabel zu fahren. Das können nicht viele. Schade, dass eine leer ausgegangen ist», so Uibel weiter.

Im Omnium der Frauen siegte Weltmeisterin Kirsten Wild aus den Niederlanden mit 116 Punkten vor ihrem Heimpublikum nach einem packenden Vierkampf vor Olympiasiegerin Laura Kenny (Großbritannien) und Tatsiana Sharakova (112/Weißtrussland). Gudrun Stock zeigte einen couragierten Wettbewerb und wurde mit 89 Punkten Neunte. Weitere internationale Einsätze wird es aber nicht geben: Deutschland hat einen Startplatz für die Weltcup-Saison im Mehrkampf verpasst und damit auch keine Chance mehr zur Qualifikation für die Heim-WM und Olympia in dieser Disziplin. «Der Zug ist abgefahren», sagte Bundestrainer André Korff.

Bei den Männern schnappte sich der Franzose Benjamin Thomas mit 173 Punkten den Titel. Er hatte schon vor dem abschließenden Punktefahren in Führung gelegen und verteidigte seine Position vor Lasse Norman Hansen (162/Dänemark) und Oliver Wood (149/Großbritannien). Maximilian Beyer wurde 14. mit 46 Zählern.

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