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19.09.2015 15:54
Swiss Epic: Morath und Bigham siegen souverän - Käß und Geismayr verlieren Gelb

Zermatt (rad-net) - Am letzten Tag des Perskindol Swiss Epic haben Mathias Flückiger und Lukas Buchli (BiXS-Stöckli) das Blatt noch gewendet und in Zermatt mit ihrem vierten Etappensieg Jochen Käß und Daniel Geismayr (Centurion-Vaude) auch noch das Gelbe Trikot entrissen. Dagegen haben Adelheid Morath und Sally Bigham (Topeak-Ergon) keine Zweifel aufkommen lassen und mit dem vierten Etappensieg in Folge die zweite Auflage des Swiss Epic gewonnen.

2:51 Minuten lagen nach 60 Kilometern zwischen den beiden stärksten Teams, 36 Sekunden hätten es aus Sicht von Jochen Käß und Daniel Geismayr nur sein dürfen. Schon bei der Premiere des Perskindol Swiss Epic im vergangenen Jahr war dem Deutschen und dem Österreicher das Gelbe Trikot am letzten Tag noch aus den Händen gerutscht.

«Sie waren am Berg einfach stärker, das muss man anerkennen», kommentierte Jochen Käß einige Zeit nach der Zieleinfahrt gelassen. Am längsten Anstieg des Tages fiel die Entscheidung.

Zuvor war die beiden Paarungen zwar gemeinsam mit Martin Fanger/Reto Indergand (BMC Racing Team) an einem Bahnübergang ihres bestehenden Vorsprungs beraubt worden, doch das spielte im Kampf um den Tages- Gesamtsieg keine Rolle.

«Etwa zwei Kilometer vor dem höchsten Punkt, berichtete Mathias Flückiger, seien plötzlich einer der beiden Centurion-Vaude-Fahrer nicht mehr mitgekommen. Es war wohl Daniel Geismayr, denn dem Österreicher ging es am Schlusstag nicht ganz so gut. «Das hat uns dann beflügelt, die Schmerzen waren weg, so der Cross-Country-WM-Fünfte.

Den Vorsprung, den die beiden Schweizer bis zur Passhöhe herausgefahren hatte, vergrößerten Buchli/Flückiger auf der folgenden Abfahrt. Dann hatten Käß und Geismayr auch noch technische Probleme. «Wir haben dann nur noch versucht kontrolliert zu fahren», erklärte Käß. «Die beiden können sich brutal quälen und haben keine Schwäche gezeigt. Das war ein Duell auf hohem Niveau und wir können nur gratulieren.»

In dieses Horn blies auch Mathias Flückiger. «Ich hätte es den beiden auch gegönnt», sagte er über die Konkurrenten. «Sie haben so hart gekämpft und ich denke, sie waren stärker als im vorigen Jahr.»“

Er selbst war mit einer Erkältung ins Rennen gegangen und hatte am zweiten Tag am Schluss-Berg einen Einbruch, der die Titelverteidiger so ins Hintertreffen brachte, dass sie da kaum noch an den Sieg geglaubt haben.

2:14 Minuten waren es zum Schluss zu ihren Gunsten und für Lukas Buchli in den letzten Wochen seiner Karriere als Marathon-Profi noch mal ein emotionales Highlight.

  Topeak-Ergon mit Marathon-Weltmeister Alban Lakata und Ex-Europameister Kristian Hynek wahrte mit einem fünften Tages-Rang den dritten Platz auf dem Gesamtpodest.

Vor ihnen kam das Thömus/Grächen-Team mit Sepp Freiburghaus und Marc Stutzmann ins Ziel, die mit 8:42 Minuten Rückstand auf das Siegerduo das Duell um Rang drei mit 49 Sekunden Vorsprung auf das BMC-Duo Martin Fanger/Reto Indergand gewinnen konnte.

  Damen: Souveränes Schluss-Stück für Morath und Bigham
Das zwei Wochen vor dem Swiss Epic zusammengestellte Duo Sally Bigham und Adelheid Morath, die eigentlich für das BH Sr Suntour-KMC Team fährt, scheint so richtig ins Rollen gekommen zu sein. Die Britin und die Freiburgerin waren auch am Schluss-Tag furios unterwegs. Sie holten sich mit fast 20 Minuten Vorsprung auf Annika Langvad und Ariane Kleinhans (Specialized RECM) ihren vierten Etappensieg in Folge.

«Heute haben wir versucht die Etappe zu genießen. Sie hat mir auch sehr gut gefallen, aber jetzt sind wir beide froh, dass es zu Ende ist. Es war doch ganz schön hart», sagte Adelheid Morath.

Für sie war es die erste, so anspruchvolle und lange Etappenfahrt ihrer Karriere. «Das war schon eine andere Nummer, die extrem vielen Höhenmeter. Die Trails haben super viel Spaß gemacht, das war das Schöne daran», bilanzierte die 31-Jährige.

  Dauer-Dritte und damit auch Gesamt-Dritte wurden Hielke Elferink und Anne Terpstra (Rent a Plant-Habitat), die schon fast viereinhalb Stunden Rückstand auf die Siegerzeit (25:35:09 Stunden).


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