Valkenburg/Saragossa (dpa) - Der Telekom-Profi Alexander Winokurow aus Kasachstan hat das Amstel-Gold-Race in den Niederlanden gewonnen. Der Silbermedaillen-Gewinner von Sydney, der im März auch bei Paris - Nizza erfolgreich war, setzte sich nach 250 km im Alleingang durch und sicherte seinem Team im vierten Rennen den ersten Weltcup-Erfolg dieses Jahres.
Wenige Sekunden hinter Winokurow fuhr der Niederländer Michael Boogerd bei seinem Heimstart am Ort der Rad-WM 1998 auf den zweiten Platz. Zu den Geschlagenen zählte wieder der vierfache Tour- de- France-Gewinner Lance Armstrong (USA), der bei diesem Rennen schon zwei Mal Zweiter geworden war und im Vorjahr mit Rang vier vorlieb nehmen musste. Bei aller Freude im Telekom-Lager wog der Ausfall von Cadel Evans schwer. Der Australier zog sich bei einem Sturz einen Schlüsselbeinbruch zu. Er wird nach einer Operation einige Wochen ausfallen.
«Der Sieg war ein Erfolg unserer Taktik. Wir hatten zum Schluss in der Spitzengruppe auch noch Matthias Keßler», freute sich Telekom-Manager Walter Godefroot über den wertvollsten Saison-Erfolg seiner Mannschaft, die in der Team-Weltrangliste in Deutschland vor der lokalen Konkurrenz Coast und Gerolsteiner wieder tonangebend ist. Der Nürnberger Keßler, eine der größten Telekom-Hoffnungen, wurde Fünfter und landete noch vor Armstrong (8.).
Die Entscheidung des Rennens, bei dem 31 giftige Anstiege zu bewältigen waren, fiel auf dem Eyserbosberg. 15 km vor dem Ziel hatte sich eine 13-köpfige Spitzengruppe formiert, aus der immer wieder Attacken gefahren wurden. Kurz vor dem Schlussanstieg, den 1.400 Meter langen Cauberg, hatte sich Winokurow abgesetzt und kämpfte sich am Rande der totalen Erschöpfung mit knappem Vorsprung ins Ziel.
Die obligatorische Blut-Kontrolle vor dem Rennen hatte der Kolumbianer Mauricio Ardila aus der belgischen Marlux-Mannschaft nicht bestanden. Seine Blutwerte waren verdächtig hoch - gemäß Reglement bekam er Startverbot und eine «Schutzsperre» von 15 Tagen.