Mit einem Sieg startete die Weltranglistenerste Sabine Spitz (Niederhof) vom
Team Merida international in die Saison 2003. Vor zahlreichen begeisterten
Zuschauern bei besten äußeren Bedingungen gelang es Ihr in einem spannenden
Rennen die internationale Konkurrenz auf Distanz zu halten. Damit hat Sabine
Spitz etwaige Bedenken um ihre derzeitige Form eindrücklich beiseite gelegt und
kann nun zuversichtlich auf den weitern Saisonverlauf schauen. Das Rennen, das der
höchsten internationalen Kategorie angehörte brachte auch wertvolle
Weltranglistenpunkte, so daß sie auch dort ihre Spitzenposition festigen
konnte.
Standesgemäß könnte man die Saisoneinstand der deutschen Vorzeigebikerin
nennen. Dabei ist dieser Erfolg alles andere als selbstverständlich zu werten.
In einem Sport wo die sogenannte "Rennhärte" eine entscheidender
Erfolgsfaktor darstellt, war die Ausgangslage alles andere als optimal. Denn
diese Fähig muss man sich in jeder Saison in Form von Renneinsätzen wieder neu
erarbeiten. Während die hochkarätige Konkurrenz allesamt schon
"rennerprobt" am Start stand war es für Sabine Spitz in diesem Jahr
das erste mal, mit Maximalbelastung mehr als eine Stunde unterwegs zu sein. Dazu
kommt, als Weltranglistenerste stets einer gewissen Erwartungshaltung ausgesetzt
sein. Entsprechend groß war die Nervosität der Deutschen Meisterin vor dem
Start. Wo stehe ich, wie sind die andern drauf, kann ich das Tempo mitgehen,
sind Fragen die einem da durch den Kopf schwirren. Doch gleich nach dem Start
schien sie mit einer Flucht nach vorne die eigene Bedenken beiseite wischen zu
wollen. Ihr auf der Fersen nicht die starke Schweizer Konkurrenz sondern die
Deutsche Ivon Kraft die in dieser Saison schon sehr viele, auch erfolgreiche,
Rennen hinter sich hat.
Der schnelle von Sabine Spitz eher ungeliebte 6 km Rundkurs, lies keinen
indes keine großen Abstände zu und zwang zu taktischem Geplänkel. Auf den
langen flachen Passagen war es wichtig Windschatten zu fahren, abzuwarten
und zum richtigen Zeitpunkt anzugreifen. Zur Freude der vielen Zuschauer an der
Strecke, die ein spannendes, vom Duell Spitz/ Kraft geprägtes, Rennen sahen .
Nach der ersten Runde hatte das Führungsduo bereits einen komfortablen
Vorsprung auf die Konkurrenz wobei dies direkt dahinter die WM fünfe Petra
Henzi und WM sechste Maroussia Rusca (beide SUI) waren . Doch nach Runde zwei
war dieser wieder deutlich zusammen geschrumpft.. "Ich habe etwas Tempo
rausgenommen weil mir Ivonne am Hinterrad klebte und ich vorne im Wind etwas
Kraft sparen wollet" kommentieren später Sabine Spitz die Situation. Zuvor
schon hatte die Deutsche Kollegin von Sabine Spitz aus einer ähnlichen
Situation Kapital schlagen wollen und mit einem Antritt in einer Steigung zu
enteilen versucht. In der dritten von insgesamt vier Runden kam dann der Konter
der Süddeutschen. In einer technischen Singletrailpassage kamen beide kurz ins
straucheln wobei die Deutsche Meisterin schneller wieder Tritt fassen konnte und
so eine Lücke zur Konkurrentin riss. So ging es die letzte Runde wobei die Abstände
noch gering waren. Doch Sabine Spitz lies sich den ersten Saisonsieg nicht mehr
nehmen und gewann verdient vor Ivonne Kraft. Das Schweizer Duo belegte die Ränge
drei und vier. "Ich freue mich das es so gut gelaufen ist und es beruhigt
mich das die Vorbereitung soweit ganz in Ordnung gewesen sein muss" sagt
eine nun sichtlich entspanntere Sabine Spitz.
Damen 26,5 Kilometer
1. Sabine Spitz
(Murg-Niederhof) 1:15:30
2.Ivonne Kraft (Gaggenau)
1:15:50
3. Maroussia Rusca (Schweiz)
1:16:19
4. Petra Henzi (Schweiz)
1:16:50
5. Eva Lechner (Italien)
1:17:11
6. Katrin Leumann (Schweiz)
1:17:16
7. Sabrina Enaux (Frankreich)
1:18:01
8.
Jaqueline Mourao (Brasilien) 1:18:05
9. Maaris Meier (Schweiz) 1 :18 :20
10. Katrin Schwing (Mosbach)
1:18:22