Berlin (dpa) - Bahn-Olympiasieger Stefan Steinweg droht nach der versuchten Einfuhr von Dopingmitteln und einer Verurteilung durch ein australisches Gericht das Ende seiner Radsport-Laufbahn.
Weil der Zoll in Melbourne bei der Einreise anabole Steroide und Wachstums- Hormone bei dem 34-Jährigen gefunden hatte, verurteilte ein Gericht der australischen Metropole Steinweg zur Zahlung von umgerechnet 385 Euro. Außerdem muss der Olympiasieger in der Mannschafts-Verfolgung von 1992 die Gerichtskosten von umgerechnet 363 Euro bezahlen, wie der Internet-Dienst «cyclingnews» meldet.
«In irgendeiner Form ist dies ein Dopingfall», sagte Präsidentin Sylvia Schenk vom Bund Deutscher Radfahrer (BDR). Sie hatte per E- Mail durch ihren australischen Amtskollegen davon erfahren, aber noch keine Details vorliegen. Schenk will das weitere Vorgehen mit dem Weltverband UCI abstimmen. Beim voraussichtlichen Sportgerichtsverfahren dürfte es auch um die Menge verbotener Substanzen gehen, die der Zoll fand. Steinweg war am 12. Februar in Melbourne eingereist und wollte nach Angaben der BDR-Präsidentin dort Urlaub machen. Geplant war laut «cyclingnews» aber auch ein Start bei einem Madison-Rennen in der Stadt Bendigo nordwestlich von Melbourne. Dort wollte Steinweg an der Seite seines Partners Erik Weißpfennig fahren.