Düsseldorf (rad-net) - In Nordrhein-Westfalen sollen mit Hilfe des Landes fünf gut ausgebaute Schnellwege für Radfahrer entstehen. Die fünf geplanten Routen sollen eine Gesamtlänge von 150 Kilometern haben. Die Städte Aachen, Düsseldorf, Köln, Rhede und Bad Oeynhausen setzten sich bei dem landesweiten Wettbewerb durch, Bonn, Düren und Iserlohn gingen leer aus.
«Wir wollen in den nächsten Jahren eine Quantensprung beim Radverkehr in NRW schaffen», erklärte Landesverkehrsminister Michael Groschek gestern in der Staatskanzlei in Düsseldorf. Das Ziel: Mehr als ein Viertel aller Strecken in der Innenstadt soll mit dem Rad zurückgelegt werden, doppelt so viel wie bisher. Mehr als 100 Millionen Euro werden die Trassen voraussichtlich kosten, das Land beteiligt sich anteilig an den Planungskosten. Zunächst wird es in den nächsten Jahren eine Machbarkeitsstudie geben.
Die Regierung hofft, dass durch die Radschnellwege mehr Menschen vom Auto aufs Fahrrad umsteigen. Die Trassen sollen fast komplett ohne Kreuzungen, mindestens zweispurig, beleuchtet und auch im Winter freigeräumt sein. Für die Finanzierung und den späteren Unterhalt der Radschnellwege sieht die rot-grüne Landesregierung eine Änderung des nordrhein-westfälischen Wegegesetzes vor. Danach würden die schnellen Radwegen künftig mit Landesstraßen gleichgesetzt.
Im Ruhrgebiet sind die Planungen bereits weiter fortgeschritten als bei den fünf Gewinnerprojekten. Dort soll ein 85 Kilometer langer «Radschnellweg Ruhr» von Hamm nach Duisburg führen. Die Machbarkeitsstudie aus Bundesmitteln läuft, 110 Millionen Euro sind für den Bau des Radschnellwegs bisher veranschlagt. Die durchgehende Strecke soll bis 2020 befahrbar sein. Im Ballunsgraum Ruhrgebiet sind täglich rund 1,1 Millionen Pendler unterwegs. In Metropolregionen wie Kopenhagen und London existieren bereits entsprechende Velorouten.
Die prämierten Vorschläge sind:
• Die StädteRegion Aachen mit der Strecke Aachen – Herzogenrath/Kerkrade/Heerlen (30 km)
• Die Stadt Düsseldorf mit der Strecke Neuss - Universität Düsseldorf - D.-Benrath - D.-Garath – Langenfeld und Monheim (31 km)
• Die Stadt Bad Oeynhausen mit der Strecke Herford, Löhne, Bad Oeynhausen, Porta Westfalica und Minden (36 km)
• Die Stadt Köln mit der Strecke Köln Innenstadt - Universität zu Köln - Köln-Lindenthal - Gewerbegebiet Marsdorf (Köln) und Europark (Frechen) - Bahnhof Frechen (8,4 km)
• Die Stadt Rhede mit der Strecke Isselburg-Anholt - Isselburg - Isselburg-Werth - Bocholt - Rhede - Borken – Velen (45 km)
Zusätzliche Streckenvorschläge aus Düsseldorf (für die Strecke Ratingen-Kaiserswerth) und Rhede (für den Abschnitt Velen - Coesfeld) konnten die Jury nicht überzeugen.
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