Florenz (rad-net) - Der Slowene Matej Moharic ist neuer Weltmeister der U23: Der erst 19-Jährige, der im vergangenen Jahr noch Juniorenfahrer war und dort ebenfalls Straßen-Weltmeister wurde, hängte in der letzten Runde alle Konkurrenten ab und siegte nach einem eindrucksvollen Solo nach 173,2 Kilometer mit drei Sekunden Vorsprung auf Louis Meintjes aus Südafrika.
Platz drei machte eine 17-köpfige Verfolgergruppe unter sich aus, in der Sondre Enger aus Norwegen die Nase vorn hatte. Ebenfalls in dieser Gruppe war der Berliner Silvio Herklotz (Team Stölting), der sich den achten Platz sicherte und damit bester Deutscher wurde.
Zwei Runden vor Schluss war das Rennen der U23 in die entscheidende Phase gegangen: Bis auf den Franzosen Alexis Gougeard waren alle früheren Ausreißer wieder vom Peloton geschluckt worden, als im Verfolgerfeld der deutsche Nationalfahrer Jasha Sütterlin, der Niederländische Doppelmeister (Zeitfahren und Straße) Dylan van Baarle und Frederik Ludvigsson aus Schweden Tempo machten und zum Ausreißer aufschlossen. Im Feld gaben sich die Franzosen mit dieser Konstallation nicht zufrieden und schickten L'Avenir-Etappensieger Julian Alaphilippe und Flavien Dassonville an die Spitze, die den entkräfteten Gougeard ablösten. Der Schwede fiel ebenfalls zurück.
An der langen Steigung vor Florenz beschleunigte Alaphilippe, hängte die Gegner ab und fuhr allein im Wind. Nur der Slowene Matej Moharic konnte noch zu ihm aufschließen und die beiden jagten dem Ziel entgegen. 14 Kilometer vor dem Ziel betrug der Vorsprung des Duos 26 Sekunden, aber der Franzose konnte das harte Tempo des Slowenen nicht halten und fiel zurück.
Jasha Sütterlin belegte nach einem starken Rennen mit einem Rückstand von 1:25 Minute Platz 26. Drei Runden vor Schluß wagte er noch einen Vorstoß und wurde erst 20 Kilometer vor dem Ziel vom Rest des Feldes eingeholt. Emanuel Buchmann (rad-net Rose Team), der nach einem Sturz und Defekt aus dem Hauptfeld zurückgefallen war, sowie Rick Zabel (Rabobank Development Team) schafften es nicht mehr zur Spitze vorzustoßen und belegten die Plätze 68 und 76. Johannes Weber (Team Heizomat) hatte das Rennen vorzeitig aufgegeben.
«Es war wie erwartet ein hartes Rennen. Wir haben auf Silvio gesetzt und mit ihm einen guten Platz erzielt. Als es richtig schwer wurde, war Jasha zur Stelle. Leider bekam er Krämpfe, aber wir waren immer im Bilde», sagte Bundestrainer Ralf Grabsch und Silvio Herklotz fügte hinzu: «Ich habe mir vorgenommen, unter die ersten Zehn zu fahren. Dass ich bei meiner ersten U23-WM Achter werde, ist ein gutes Ergebnis.»
