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Windschnittig: Tony Martin auf seiner grandiosen Solofahrt auf der sechsten Vuelta-Etappe, gejagt vom Feld im Hintergrund. Foto: Vuelta/Graham Watson
29.08.2013 19:33
Vuelta: Martin kurz vor dem Ziel eingeholt

Caceres (dpa) - Tony Martin ist bei der Spanien-Rundfahrt der tragische Held der sechsten Etappe geworden. Nach einer 177 Kilometer langen Soloflucht fehlten dem Zeitfahr-Weltmeister nur wenige Meter zum Etappensieg.

Kurz vor dem Zielstrich fing ihn in Caceres der dänische Meister Michael Morkov in letzter Sekunde ab. Martin wurde zeitgleich Siebter. Der Italiener Vincenzo Nibali verteidigte sein Rotes Trikot als Spitzenreiter der 68. Vuelta mit drei Sekunden Vorsprung vor dem ältesten Teilnehmer, Chris Horner (USA).

«Es war ein ungewöhnliches Zeitfahren von fast vier Stunden», sagte Martin im Ziel. «Es ist ein bittersüßes Gefühl. Auf der einen Seite hättest du mit ein bisschen Glück gewinnen können - auf der anderen Seite fühlst du dich auch wie ein Sieger. Positiv gesehen, war es ein großartiges Training für die WM.»

Martin, vom eigenen Team als «Panzerwagen» bezeichnet, hatte sich einer besonderen Belastungsprobe unterzogen. Gleich nach dem Start attackierte er und kam weg. Keiner konnte folgen. In der ersten Stunde seiner eindrucksvollen Solofahrt fuhr der Weltmeister, der Ende September in Florenz seinen dritten Zeitfahr-Titel holen will, ein Stundenmittel von 46 Kilometern. In der zweiten kam der Wahlschweizer auf 44 Stundenkilometer im Schnitt. Eigentlich sollte der spezielle Trainingseffekt im Hinblick auf die Titelkämpfe im Vordergrund stehen. Aber im Finale merkte Martin, dass vielleicht mehr drin sein könnte. Er witterte den Etappensieg.

Als ihn das Feld auf den letzten 15 Kilometern nicht stellen wollte oder konnte, obwohl der Abstand zeitweise nur noch sechs Sekunden betrug, lag eine Überraschung in der Luft. Erst auf den letzten Metern musste sich Martin auf dem welligen Terrain geschlagen geben. «Die letzten fünf Kilometer konnte ich einfach nicht mehr schneller. Ich hatte zum Schluss nur den Zielstrich im Blick. Es war ein komisches Gefühl, als ich das Feld von hinten hörte», sagte Martin.


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