Kopenhagen (wr - rad-net) In der ersten Entscheidung der Bahn-Weltmeisterschaften in Ballarup bei Kopenhagen sicherte sich der Leipziger Jens Lehmann vom Team Nürnberger die Bronzemedaille in der Einzelverfolgung. Der Routinier, der vor zwei jahren Weltmeister und 2001 Vize in dieser Disziplin war, besiegte im kleinen Finale um die Plätze 3 und 4 den 19jährigen Nachwuchsathleten Wolodymyr Dudya aus der Ukraine.
Das Finale um Gold und Silber machten die Australier, die schon in der Qualifikation am Mittwochvormittag die schnellsten Zeiten gefahren waren, unter sich aus. Dabei behauptete sich der inzwischen auch als Straßencrack sehr erfolgreiche Bradley McGee – er war in diesem Jahr Etappensieger bei der Tour de France – als der stärkere Akteur zweier stilistisch ausgezeichnet fahrenden Spitzenverfolger. McGee, der bei den Olympischen Spielen in Sydney hinter Robert Bartko und Jens Lehmann Bronze in der Einzelverfolgung gewonnen hatte, setzte sich mit der größeren Physis und der höheren Übersetzung (52 x 13) gegen seinen Landsmann Luke Roberts durch. Mit 4:17,875 Minuten war er nur wenig „langsamer“ als im Juli in Manchester, wo er als Gewinner der Commonwealth Spiele mit 4:16,358 einen neuen Rekord der Spiele aufgestellt hatte und die zweitbeste 4000-m-Zeit überhaupt (nach Chris Boardman – 4:11, 114 Min. 1996) gefahren war. Die Australier hatten sich zuletzt in Büttgen auf die Weltmeisterschaften vorbereitet.
Die Weichen für die Platzierungen wurden in der Qualifikation gestellt, die erfreulicherweise neben Jens Lehmann auch der Geraer Sebastian Siedler mit der achtbesten Zeit bestand. Überraschend schieden hier mit Titelverteidiger Alexander Symonenko (Ukraine) und Alexej Markow (Russland) schon zwei Top-Favoriten aus.
In der ersten Runde setzte sich Jens Lehmann mit guter Zeit knapp gegen den schon geschlagenen, aber mit tollem Endspurt aufwartenden Briten Bradley Wiggins durch und zog in das kleine Finale ein, wo seine größere Physis gegen den jungen Ukrainer Dyudya ausspielen konnte. Für Sebastian Siedler war zwar gegen den Top-Favoriten McGee Endstation, aber sein Vordringen unter die besten Acht, lässt auch für den Vierer hoffen.
Einerverfolgung (Männer)
Qualifikation (4000 m – die 8 Zeitschnellsten in der 1.Runde)
1. Brad McGee (Australien) 4:19,290 Min. (55,536 km/h)
2. Luke Roberts (Australien) 4:21,131 Min.
3. Volodymyr Dyudya (Ukraine) 4:22,469 Min.
4. Jens Lehmann (BDR-Nationalmannschaft) 4:23.578 Min.
5. Bradley Wiggins (Grodbritannien) 4:24,378 Min.
6. Jérôme Neuville (Frankreich) 4:24,705 Min.
7. Sergi Escobar (Spanien) 4:25,656 Min.
8. Sebastian Siedler (BDR-Nationalmannschaft) 4:26,379 Min.
...
10. Alexandre Symonenko (Ukraine) 4:27,654 Min.
13. Alexei Markov (Russland) 4:30,244 Min.
1. Runde
1. Lauf:
1. Jens Lehmann (BDR-Nationalmannschaft) 4:22;344 Min. (*damit um Platz
3)
2. Bradley Wiggins (Großbritannien) 4:22,883 Min.
2. Lauf:
1. Volodymyr Dyudya (Ukraine) 4:21,852 Min. (*damit um Platz 3)
2. Jérôme Neuville (Frankreich) 4:30,342 Min. (eingeholt)
3. Lauf:
1. Luke Roberts (Australien) 4:20,393 Min. (*damit im Finale)
2. Sergi Escobar (Spanien) 4:26,634 Min.
4. Lauf:
1. Bradley McGee (Australien) 4:19,297 Min. (*damit im Finale)
2. Sebastian Siedler (BDR-Nationalmannschaft) eingeholt
Finale um Platz 3 und 4:
1. Jens Lehmann (BDR-Nationalmannschaft) 4:23,622 Min.
2. Wolodymyr Dyudya (Ukraine) 4:24,665 Min.
Finale um Platz 1 und 2:
1. Bradley McGee (Australien) 4:17,875 Min.
2. Luke Roberts (Australien)