Vom 21. – 25. August 2002 steht die australische Olympiastadt Melbourne im Blickpunkt des Weltradsports: Auf der vor zwei Jahren eingeweihten schnellen Piste der Vodafone Arena werden die Junioren-Weltmeisterschaften dieses Jahres ausgetragen. Die Sportstätte mit ihrer 250 m langen Bahn aus Nordische Fichte wurde – wie das beinahe benachbarte Olympia-Radstadion in Sydney – vom einheimischen Architekten Ronald Webb, einem ehemaligen Weltklasse-Steher, geplant und errichtet. Junioren-Weltmeisterschaften im Bahnradsport wurden auf dem fünften Kontinent (Australien und Ozeanien) schon 1983 in Wanganui (Neuseeland) und 1993 in Perth (Australien) ausgetragen.

Die Erfolge von Andreas Kappes (Wanganui) bzw. Thorsten Rund und dem deutschen Bahnvierer (Perth) sollten nun ebenso ein gutes Omen für das aktuelle Championat sein, wie die positive Erinnerung an Olympia 2000 in Sydney, wo der deutsche Radsport sich mit den Olympiasiegen von Jan Ullrich, Robert Bartko und dem Bahnvierer sowie mut vielen weiteren Medaillen von seiner besten Seite zeigte.

Für die Titelkämpfe 2002 hat der Bund Deutscher Radfahrer eine leistungsstarke Mannschaft mit elf Junioren und drei Juniorinnen nominiert. Damit stellen die Deutschen unter der Leitung von Bundes-Jugendleiter Gerd Hufschmidt und den Trainern Werner Otto, Helmut Taudte und Hans-Joachim Hartnick die zahlenmäßig größte Mannschaft unter den teilnehmenden 27 Nationen. Die Nachwuchstalente haben durchaus gute Chancen, sich mit ihren Leistungen unter den Besten der Welt einzurangieren.

Bei der Generalprobe für Melbourne, den im Juli ausgetragenen Europameisterschaften in Büttgen, konnten die deutschen Juniorinnen und Junioren bereits nachdrücklich ihr Können beweisen. Der Geraer Michael Seidenbecher gewann den Sprint, holte Silber im 1000 m Zeitfahren und fuhr gemeinsam mit Michael Spieß und Robert Eichfeld zum Sieg im Mannschaftssprint. Der deutsche Bahnvierer zeichnete sich mit dem Gewinn der Silbermedaille aus, Sebastian Frey und Jennifer Strohschneider gewannen ebenso Silber im Punktefahren bzw. 500 m Zeitfahren und Julia Kurtzke erkämpfte die Bronzemedaille in der Einerverfolgung.

Die härsteste Konkurrenz für die deutschen Akteure dürfte aus dem Gastgeberland Australien sowie aus den traditionell starken Bahnradsport-Ländern Russland, Italien, Tschechien, der Ukraine und den Niederlanden, die in diesem Jahr den UCI- Nationen-Cup knapp vor Deutschland gewannen, kommen.

Die Entscheidungen in Melbourne:
21. August (Mi) Einzelverfolgung (M), Keirin (W), Keirin (M)
22. August (Do) 500 m Zeitfahren (W), 1000 m Zeitfahren (M), Scratch Race (M)
23. August (Fr) Einzelverfolgung (W), Team Sprint (M), Bahnvierer (M)
24. August (Sa) Sprint (W), Punktefahren (W), Punktefahren (M)
25. August (So) Scratch Race (W), Zweier-Mannschaft (M), Sprint (M)