Equipe Nürnberger - mit Elan in die Weltspitze

Die gelungene Präsentation der ersten professionellen deutschen Rennmannschaft der Frauen, der Equipe Nürnberger Versicherung, die in der vergangenen Woche im Meistersingersaal in Nürnberg vollzogen wurde, weckt große Hoffnungen darauf, dass der Frauen-Radsport auch in deutschen Landen einen Qualitätssprung vollzieht. Gute Rennfahrerinnen, die ihr Können auch bei bedeutenden Wettbewerben in die Waagschale zu werfen wussten, gab es allemal – ihre Ausgangspositionen in den Vereinen oder Renngemeinschaften war dagegen eher bescheiden. Die Folge: Top-Rennfahrerinnen verließen das Land und suchten ihr Glück in den USA, Italien oder den Niederlanden... Das soll sich nun ändern, denn es gibt eine neue Top-Adresse für den Frauen-Radsport. Die Equipe Nürnberger Versicherung! Manager Herbert Oppelt hat mit der Unterstützung des Hauptsponsors und Namensgebers des in der fränkischen Metropole ansässigen Unternehmens Nürnberger Versicherungsgruppe eine hervorragend besetzte Mannschaft aufgebaut, die Qualität verspricht. In Jens Zemke, der bis zum vergangenen Jahr zu den erfahrenen und leistungsstarken Profis in der Nürnberger Sportgruppe gehörte und auf sechs Deutsche Meistertitel im Berg- und Mannschaftsfahren verweisen kann, fand er einen Teamchef, der sich mit dem ihm eigenen Elan der Herausforderung stellt, das Frauenteam in Richtung Weltspitze zu führen. Seine 25jährige Rennerfahrung und die hohe Akzeptanz bei den Fahrerinnen – die beispielsweise für die Bundesligasiegerin Tanja Hennes den Ausschlag für den Wechsel nach Nürnberg gab – lassen erwarten, dass der eingeschlagene Kurs von Erfolgen gesäumt wird. Auf der Grundlage der vorjährigen Mannschaft, die in der FIAT-Radbundesliga mitfuhr und bereits einige ansprechende Erfolge errang, wurde seit dem Herbst des vergangenen Jahres ein ganz neues Team aufgebaut. Jetzt präsentierten Herbert Oppelt und Jens Zemke, denen Sylvia Knoll und Alexander Oppelt zur Seite stehen, ein ganzes Dutzend namhafter Sportlerinnen, die von dieser Saison an im weißblauen Trikot der Equipe Nürnberger Versicherung noch ein ganz anderes Tempo vorlegen wollen... Die zwölf Athletinnen kommen aus vier Ländern und bringen ein beträchtliches Erfahrungs- und Erfolgspotential mit, das sich bei einem reibungslosen Zusammenwachsen der Mannschaft zweifelsohne noch potenzieren wird. Das Team hat seine Stärken in allen Bereichen des Radsports. Sowohl auf der Straße, der das Hauptaugenmerk gebührt, als auch auf der Bahn und von Hanka Kupfernagels Qualitäten im Cross ganz zu schweigen, liegen die Stärken der Nürnbergerinnen, die ihre Trümpfe im Zeitfahren, am Berg und in den Sprints ausspielen werden. In dieser Saison konnten bereits vor der Mannschaftspräsentation – bei der auch BDR-Sportdirektor Burckhard Bremer die Anstrengungen der Nürnberger für den Frauen-Rennsport besonders würdigte - erste Erfolge verbucht werden. Hanka Kupfernagel, die wie ihre australische Teamgefährtin Margaret Hemsley von der niederländischen Sportgruppe Farm Frites Hartol in die Nürnberger Mannschaft kam, errang die Silbermedaille bei den Cross-Weltmeisterschaften in Zolder und machte bei den ersten beiden Weltcup-Rennen auf dem fünften Kontinent eine gute Figur. „Im Trainingslager auf Zypern haben wir auf Hankas gute Form aufgebaut und uns entschlossen, die ersten Rennstarts zu wagen“, unterstrich Jens Zemke, der sich dann über die tollen Ergebnisse, die auch die optimistische Stimmung in der Mannschaft förderten, freuen konnte. In der Bilanz der ersten beiden Weltcuprennen 2002 liegt Hanka Kupfernagel nämlich auf dem dritten Rang, nachdem sie in Australien Fünfte und in Hamilton (Neuseeland) Dritte geworden war. Margaret Hemsley, die im „australischen Sommer“ bereits den Meistertitel auf dem fünften Kontinent gewonnen hatte, erreichte ihre erste Weltcup-Plazierung als 16. in Hamilton. Wie auch Hanka Kupfernagel startete sie – im australischen Nationalteam – zwischen den ersten beiden Weltcup-Wettbewerben auch bei der von der Deutschen Judith Arndt, aus dem professionellen Muster-Rennstall Saturn, gewonnenen Tour de Snouwy und wurde nach fünf Etappen Sechste, während Hanka die für den weiteren Saisonaufbau wichtige Rundfahrt als Zehnte beendete. Und nicht zuletzt sorgte auch Tanja Hennes schon für das erste Top-Resultat in heimischen Gefilden, als sie ihre neue Mondello-Rennmaschine, bei einem Kriterium als Zweite über den Zielstrich steuerte. Für Jens Zemke, der seine neue Funktion als „Traumjob“ bezeichnete, und seine Schützlinge wird nun das dritte Weltcup-Rennen des Jahres, die „Primavera Rosa“ am 23. März in San Remo den Renn-Auftakt für die gemeinsame Teamarbeit bilden, dem dann am Monatsende in Berlin der Start in die FIAT-Radbundesliga 2002 folgen wird.. Die Equipe Nürnberger Versicherung 2002 (in alphabetischer Reihenfolge) Jenny Algelid-Bengtsson (25 Jahre/Schweden/lebt in Perroy, Schweiz) Cornelia Cyrus (23/Saara bei Gera) Kerstin Forstner (26/Hamburg) Patricia Hempel (23/Saalfeld) Margaret Hemsley (Australien/lebt in Bad Homburg) Tanja Hennes (31/Attendorn) Vera Hohlfeld (29/Gotha) Hanka Kupfernagel (28/Werder) Sandra Rombouts (26/Niederlande, Rysbergen) Kerstin Scheitle (24/Buchloe) Yvonne Schröder (26/Kirchlengern) Birgit Söllner (28/Nürnberg)
Zurück