Sorgues (dpa/rad-net) - Favorit Alberto Contador hat das Gelbe Trikot bei Dauphiné Libéré an den Slowenen Janez Brajkovic verloren. Tour-de-France-Sieger Contador kam beim 49 Kilometer langen Einzelzeitfahren von Monteux nach Sorgues in 1:03:37 Stunden nicht über den enttäuschenden sechsten Rang hinaus.
Der mit bisher nur drei Sekunden Rückstand drittplatzierte Brajkovic war als Tagessieger in 1:01:51 Stunden klar schneller. Der 26-Jährige aus dem RadioShack-Team von Lance Armstrong, der im Vorjahr noch für Contadors Astana-Mannschaft fuhr, war 2004 Junioren- Weltmeister im Einzelzeitfahren. Zweiter wurde der Schotte David Millar (1:02:17), der mit 36 Sekunden Rückstand nun auch Gesamt- Zweiter ist. Auf Rang drei folgt der Amerikaner Tejan van Garderen, Contador fiel mit 1:41 Minuten Rückstand auf Platz vier zurück.
Bester Deutscher war als guter Achter in genau 1:04 Stunden Milram-Profi Christian Knees, der Euskirchener verbesserte sich im Gesamtklassement damit auf Platz sechs.
«Christian Knees hat eine klasse Leistung gezeigt», freute sich Christian Henn, Sportlicher Leiter des Team Milram. «Er ist gut in das Zeitfahren reingekommen und hat schnell seinen Tritt gefunden. Das war sicherlich kein einfacher Kurs aber Christian hat gekämpft und ist stetig schneller geworden. Auf das Zeitfahren heute, folgt morgen die erste schwere Bergankunft. Danach werden wir sehen, wo man am Ende landen kann.»
Der Erfurter Patrick Gretsch (1:04:06), der bereits beim Prolog auf Rang acht überzeugt hatte, wurde Zehnter und war genau eine Sekunde schneller als sein Columbia- Teamkollege Bert Grabsch, der vor einem Jahr noch das Zeitfahren der Fernfahrt gewonnen hatte.
Nach seinem Sieg beim nur sechs Kilometer langen Prolog am Sonntag wollte Contador das Zeitfahren vor allem als Test für die Tour de France nutzen, die am 3. Juli in Rotterdam beginnt. Noch vor dem Kampf gegen die Uhr hatte der Spanier betont, dass er sich weiter an seine neue Zeitfahr-Maschine gewöhnen wolle und der Gesamtsieg keine Priorität für ihn habe. «Bei meiner jetzigen Form und dem wenig benutzten Rad kann ich noch keine allzu genauen Schlüsse ziehen», sagte Contador, der nun aber Handlungsbedarf haben dürfte.
Am Donnerstag folgt die vierte Etappe über 210 Kilometer von Saint-Paul-Trois-Châteaux bis zur ersten Bergankunft in Risoul. Nach einer erneut harten Bergetappe am Freitag über143,5 Kilometer von Serre-Chevalier nach Grenoble wartet am Samstag mit der Bergankunft in Alpe d’Huez das Highlight des diesjährigen Criterium du Dauphine auf die Profis. Am Sonntag endet die Rundfahrt nach 1.070 Kilometern in Sallanches.
