Nürnberg (rad-net) - Radrennen ja, Frauen-Weltcup nein. So präsentiert sich der Status des Radsport-Klassikers «Rund um die Nürnberger Altstadt» am Ende der ersten Woche des Jahres. «Es gibt positive Erkenntnisse, wir arbeiten weiter an der Veranstaltung», so Jürgen Thielemann vom SportService der Stadt Nürnberg gegenüber «rad-net». «Aber der Frauen-Weltcup ist für uns im Moment kein Thema.» Damit ziehen die Organisatoren in Franken die ersten Konsequenzen aus der bisher noch nicht ausreichend erfolgreichen Sponsorensuche für das Rennen. «Es ist bisher niemand in Sicht, der auch nur ansatzweise die Lücken schließen kann, die durch den Ausstieg der Nürnberger Versicherung entstanden sind», so Thielemann.
Mit reduziertem Budget und ohne Weltcup soll das Rennen, das zuletzt einen Etat von rund 350.000 Euro hatte, aber trotzdem stattfinden. Gut 40 Prozent davon könnten in diesem Jahr eingespart werden. Außer dem Weltcup wird vor allem die großflächige Werbung dem Rotstift zum Opfer fallen. Ziel ist, das Rennen aber zu retten. «Wir sind noch stark am Arbeiten», so Thielemann. Geplant ist derzeit für «Rund um die Nürnberger Altstadt» ein Männer-Rennen auf der Altstadtrunde sowie ein Rennen für Frauen und zwei für «Jedermänner», die dann jeweils auf einer großen Runde stattfinden. Die Strecken dürften dabei in nördliche Richtung führen.
Auch die verbleibenden rund 210.000 Euro für das Rennen sind allerdings noch nicht komplett. «Bisher ist das Rennen nicht finanziert, aber wir sind zuversichtlich, dass wir in diesem Bereich noch erfolgreich sein werden», so Thielemann, der bei seiner Sponsorensuche auch auf die Unterstützung der Politik bauen kann. «Wir werden jetzt verschiedene Sponsoren ganz konkret angehen und sagen, was wir uns vorstellen.»
Für die Austragung des Frauen-Weltcups, dessen Finale zuletzt in Nürnberg stattfand, sieht es aber schlecht aus. «Wir hatten eine Frist bis heute und ich kann zum heutigen Zeitpunkt nur sagen, wir können es nicht machen. Alles andere wäre, sich selbst was in die Tasche zu lügen.» Nur noch völlig neue Entwicklungen könnten den Nürnberger Weltcup retten. «Vielleicht ergibt sich ja noch was. Aber zum heutigen Zeitpunkt müssen wir sagen, dass es nicht funktioniert. Da müssen wir schon mit offenen Karten spielen», so Thielemann.
Für das Frauen-Team «Equipe Nürnberger» verbreitet Team-Manager Alexander Oppelt dagegen Optimismus. Nach Medieninformationen will man die Unterlagen zur Meldung des Teams bis zum 15. Januar einreichen. Der Start in die Saison solle zunächst durch zusätzliches Engagement der Ausrüster und Co-Sponsoren ermöglicht werden. Gleichzeitig verzichten die Fahrerinnen zunächst auf einen großen Teil ihres Gehaltes.
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