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24.01.1999 17:58
Ullrich hofft auf die Revanche gegen Pantani
Jan Ullrich hofft weiter auf eine Revanche gegen Toursieger Marco Pantani, obwohl der Italiener erneut seinen Startverzicht untermauert hat. "Marco hat immer gepokert. Es ist im Winter leicht zu sagen, ich komme nicht zur Tour de France. Ich rechne im Juli jedenfalls mit einem Pantani in Topform", sagte Ullrich im Telekom-Trainingslager auf Mallorca, nachdem der 29jährige in einem Fernseh-Interview (SAT.1) bekräftigt hatte, daß er auf seine Titelverteidigung vom 3. bis 25. Juli in Frankreich verzichten will.
"Ich werde abwarten, wie der Giro d'Italia läuft und dann entscheiden", erklärte der Glatzkopf in seinem Heimatort Cesenatico. "Natürlich verliert die Tour an Bedeutung, wenn der Titelverteidiger fehlt, aber andererseits muß man sagen, daß die Tour in den letzten Jahren so egoistisch gewesen ist, daß ich darauf keine Rücksicht nehmen kann. Pantanis Start vom 15. Mai bis 6. Juni beim Giro, den der Bergspezialist im Vorjahr ebenfalls gewann, ist dagegen sicher. Außerdem hat auch die Spanien-Rundfahrt vom 4. bis 26. September als unmittelbare Vorbereitung auf die Straßen-WM im eigenen Land Anfang Oktober in Verona und Treviso einen festen Platz in seinem Saison-Programm. Ein Tour-Start wäre deshalb für Pantani angesichts seines vollen Terminkalenders eine wohl kaum zumutbare Belastung. Im Gegensatz zu seinem Mannschaftskapitän Ullrich glaubt Telekom-Teamchef Walter Godefroot nicht an einen Pantani-Start bei der 86. Frankreich-Rundfahrt: "Er hat bei seinem Sieg 1998 sehr viel Glück gehabt und auch von unseren Fehlern profitiert. Das passiert nicht wieder - das weiß er. Ich glaube nicht, daß er kommt", erklärte der Belgier in Palma, wo das fast dreiwöchige Trainingslager mit einem Besuch von Udo Lindenberg im Hotel Valparaiso am Samstag ausklang. Nach der offiziellen Mannschafts-Präsentation am 1. Februar in Ingoslstadt wechselt die Telekom-Mannschafft wieder nach Mallorca, wo alle 19 Fahrer ab 7. Februar bei der Mallorca-Rundfahrt zum Einsatz kommen werden. Anfang der kommenden Woche wird auch die Trainingsgruppe um den bisher bei der Down-Under-Rundfahrt in Australien zweimal erfolgreichen Erik Zabel zurückerwartet. Während der Bonner Rennstall in Australien und auf Mallorca seine Kilometer radelt, hat sich Richard Virenque, eine der Hauptpersonen des Doping-Skandals der vergangenen Tour und seit kurzen für knapp zwei Millionen Mark Jahresgage bei Polti in Italien untergekommen, aus seinem Trainingslager in Kalabrien zuu Wort gemeldet. "Ich komme zurück. Ich will in Paris mindestens auf's Podium," so der Franzose. Allerdings gibt es gegen Virenque noch ein Ermittlungsverfahren der französischen Justiz, die dem ihm trotz hartnäckigen Leugnens Doping nachgewiesen hatte. Zurück
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