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29.09.1998 02:40
Kupfernagel verliert Sekundenspiel

Leaderinnenwechsel auf der letzten Etappe der Tour de Suisse féminin: die Litauerin Rasa Polikeviciute gewann nach einer Solofahrt über 50 km die vierte und letzte Etappe (Rundstreckenrennen in Embrach, 102,5 km) und holte sich auch den Gesamtsieg vor der bisher führenden Hanka Kupfernagel (De). Die Vorentscheidung bahnte sich bereits im ersten von fünf Aufstiegen zum Sunnebüel nach 13 km an: an der Spitze setzten sich Rasa Polikeviciute und Judith Arndt vom Feld ab, eine Runde später gesellte sich auch noch die Australierin Anne Wilson dazu. Das Trio wies zwischenzeitlich einen Vorsprung von bis zu 50 Sekunden auf. In der dritten Runde entschied sich die Litauerin, die bloss fünf Sekunden hinter der Leaderin Kupfernagel lag, die Flucht alleine fortzusetzen. Sie setzte alles auf eine Karte - und gewann. Die 28jährige traf im Ziel mit 12 Sekunden Vorsprung auf ein erstes Feld mit sämtlichen Gesamtersten ein. Hinter ihr spurteten die Schweizerinnen Yvonne Schnorf und Marcia Eicher auf die Plätze 2 und 3. Nach einer sehr ausgeglichenen Rundfahrt genügte also dieser Vorstoss von Polikeviciute, um die bis dain führende Deutsche Kupfernagel an der Spitze abzulösen. Zwar wollte sich die Litauerin im Hinblick auf die Weltmeisterschaften in Holland (5. bis 10. Oktober) kräftemässig ein bisschen zurückhalten. "Als ich meine Siegeschancen sah, wollte ich diese Möglichkeit dennoch wahrnehmen", kommentierte die Siegerin ihre lange Flucht. Für Polikeviciute ist es der siebente Saisonerfolg. Sie gewann bereits vor 4 Jahren das Vorgänger-Rennen der Tour de Suisse féminin und belegte 1996 an der WM in Lugano den zweiten Platz hinter Barbara Heeb.
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