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20.03.2009 21:00
Tagebuch: Nachwuchs im Trainingslager - «Eine Kugel Eis als Entschädigung»

Alcudia (rad-net) - Wie im vergangenen Jahr beginnt mit dem Trainingslager auf Mallorca für die Juniorenkader des Bund Deutscher Radfahrer der Ernst der Saison. Wie es den Radsportlerinnen und Radsportlern in Alcudia und bei ihren Ausfahrten über die ganze Insel ergeht, berichten die Kader von Patrick Moster, Helmut Taudte, Ingo Messerschmidt und Jörg Winkler zwei Wochen lang in ihrem Tagebuch auf «rad-net».

Nach Simon Nuber, Nikias Arndt, Franziska Ruschke, Monique Klatt, Tobias Schweizer, Fabian Thiel, Jasha Sütterlin, Maximilian Klein, Jan Radermacher, Andreas Klopf, Martin Reinert und Brian Takacs, Simona Janke, Janine Bubner, Melanie Wotsch, Franziska Ruschke, Sarah Lena Hofmann, Romy Schneider, Anna Hunger, Marie-Therese Ludwig, Johanna Badmann, Lisa Poller, Lisa Bache und Monique Klatt erzählt heute Constantin Liebenow, wie das Team der Junioren unerwartet doch noch zu einer Kugel Eis gekommen ist im Trainingslager. Liebenow ist 18 Jahre alt und fährt für den RSC Cottbus.

«So nun ist es fast geschafft, wir haben den vorletzten Trainingstag geschafft. Log ging es dabei wie immer mit Frühsport. Heute durfte ich das Programm leiten. Am Ende kamen dabei die traditionellen Liegestützen, wobei ich mal feststellen durfte, dass 40 davon ganz schön schwer fallen, wenn man laut mitzählen darf, noch mal ein großes Stück schwerer als so schon...

Für das Fahrrad standen heute 170 Kilometer mit 30 Kilometern im Bereich «G2» an. Nachdem die Trainingsmoral zuletzt etwas unter der vorangeschrittenen Zeit auf der Insel und die zahlreichen Kilometer der vergangenen Tage gelitten hat, ging es mal etwas zu spät los. Auf der Küstenstraße nach Pollença kam es dann zu einem Sturz. Daniel wurde von einer «Welle» überrascht und landete im Graben. Ich war da gerade hinter ihm und der Sturz sah gar nicht gut aus, aber Daniel ist tapfer wieder auf das Rad und weitergefahren. Zum Gück ist nichts weiter passiert.

Kurz vor Schluss haben wir noch eine kleine Stadtrundfahrt in einem dieser kleinen Städtchen gemacht. Aber die hat uns immerhin eine Kugel Eis eingebracht. Irgendwo in einem der Orte vor Alcudia haben wir eine bestimmte Straße gesucht, die Richtung Santa Margalida führen sollte, aber in diesen mallorquinischen Örtchen mit ihren kleinen Straßen und Gassen ist das manchmal gar nicht so einfach. Nach einigem Durcheinander und gut zehn Minuten Sucherei haben wir die Straße dann doch noch gefunden. Als Entschädigung für die Sucherei durften wir uns heute zum Abendessen eine Kugel Eis und ein großes Stück Torte gönnen.

Damit bleibt hier im Trainingslager jetzt nur noch eine Einheit und eine letzte Massage dieser besten Massagen der Welt bei Wolfgang Langer, dann geht es wieder nach Hause. Aber darauf freue ich mich auch schon. Auf diesem Wege schon jetzt erst einmal ein ganz großes Dankeschön auch im Namen der anderen an die Physiotherapeuten, Mechaniker, Betreuer und Lehrer und natürlich auch an die Trainer für die optimalen Voraussetzungen zum Training und Lernen, die wir hier auf Mallorca hatten, auch wenn die Trainer es mit uns vielleicht nicht jeden Tag leicht hatten...»

Constantin Liebenow im Sportlerportrait

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Alcudia, 17. März 2009

Vom zwölften Tag des Trainingslagers berichtet gleich die gesamte Mädchen-Mannschaft mit Simona Janke, Janine Bubner, Melanie Wotsch, Franziska Ruschke, Sarah Lena Hofmann, Romy Schneider, Anna Hunger, Marie-Therese Ludwig, Johanna Badmann, Lisa Poller, Lisa Bache und Monique Klatt, was auf einer Ausfahrt über die Insel alles passieren kann: «Eigentlich stand für uns Mädels heute erst die Königsetappe über 160 Kilometer an, aber da wir uns gestern schon ordentlich verfahren haben, war die Runde da schon genauso lang und außerdem auch noch bergig. Schlimmer konnte es für uns also heute gar nicht werden. Außerdem war der Wind heute nicht mehr so stark, also sind wir relativ entspannt Richtung Süd-Westen gestartet. Mit Rückenwind läuft es ja immer leicht, also sind wir die erste Stunde gut vorangekommen.

Leider ging das nicht lange so. Wie schon gestern hatte auch heute aus unserer «Trainingsgruppe Sonnenschein» einen Kettenriss. Um unserem Mechaniker Sven, der Anna Hunger anschließend wieder an die Gruppe heranschieben musste, das Leben nicht zu schwer zu machen, haben wir nach Porreres auf die beiden gewartet, um dann bei Rückenwind den weiteren Highlights des Tages entgegen zu radeln.

Bei Kilometer 60, mitten in der Prärie, nichts als ab und zu mal ein kleines Steinhaus mit Organgen Plantagen drumherum, gibt es nämlich ein öffentliches Ärgernis direkt auf der Straße. Da sind zwei kleine Hunde am «rumpimpern». Und die beiden hatten auch noch sichtlich Spaß daran und haben entsprechend für neuen Gesprächsstoff und vor allem für Heiterkeit in unserer 15-köpfigen Gruppe gesorgt. Immerhin sind wir - im Gegensatz zu den Junioren - an diesem Liebesakt sturzfrei vorbei gefahren. Bei unseren männlichen Möchtegernprofis sind die hinteren vor lauter Staunen auf die vorderen aufgefahren, so dass sie sich mal gleich auf die Straße dazu gelegt haben. Damit hatten wir für den Rest der Runde genug zu lachen.

In Palma sind wir dann ein gutes Stück an der Strandpromenade langgefahren, haben den Bierkönig von weitem gesehen und das azurblaue Meer und den Sandstrand. Nur die deutschen Urlaubsrentner passten mit ihren dicken, unter der mallorquinischen Sonne gebräunten Bäuchen nicht ins Bild.

Nach fünf Kilometern sind wir dann am Ballermann 6 wieder Richtung Heimat abgebogen. Leider hatten wir nun Gegenwind. Den haben wir aber mit belgischem Kreisel bestmöglich bekämpft und im Gegensatz zum Kreiselchaos der vergangenen Tage haben wir die Methode diesmal sehr geschickt angewendet und waren nach fünfeinhalb Stunden und müden Beinen wieder am Ziel.

Hier müssen wir nun nur noch eine Frage loswerden, die uns schon den ganzen Tag beschäftigt. Was ist ein Öschi? Vielleicht wissen die Jungs ja eine Antwort darauf.»

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Alcudia, 16. März 2009

Vom elften Tag des Trainingslagers berichtet Brian Takacs von Liegestützen und der Königsetappe der Junioren. Der 16-Jährige, im vergangenen Jahr unter anderem dreifacher baden-württembergischer Meister der Jugend, fährt für den RSV Geislingen.

«Heute stand die Königs-Etappe dieses Trainingslagers auf dem Programm. Aber damit ging es schon bei der Morgengymnastik los, die diesmal von Alexander Krieger geleitet wurde. Heute waren 34 Liegestützen angesagt, bei denen der ein oder andere schon vor dem eigentlichen Training seine Probleme hatte. Und nach dieser Quälerei wussten wir schon, dass es heute ein harter Tag werden würde. Nach dem Frühstück, bei dem manche den Ernährungsvortrag von Dr. Pottgießer offenbar schon wieder verdrängt hatten, standen rund 165 Kilometer auf dem Plan. Und diese Kilometer sollten alles andere als flach werden.

Überraschend kam heute der jüngere Jahrgang im Gegensatz zum älteren Jahrgang sogar pünktlich los. Wir sind dann erst einmal mit einem 36er Schnitt auf die ersten 50 flachen Kilometer in die Königsetappe gestartet. Aber der erste Berg hat uns nach diesem Geschwindigkeitsrausch dann schlagartig wieder auf den Boden der Tatsachen geholt. Wie immer stand auch am Col de Sóller Training im Bereich «K3» auf dem Programm. Nachdem sich in Sóller einige von uns mit Orientierungsproblemen verfahren hatten stand der von den meisten gefürchtete Col Puig Major mit seinen 880 Höhenmetern an, den wir zum Glück mal nicht im «K3» fahren mussten.

Trotzdem wurde der Anstieg mindestens für die Hälfte der Gruppe scheinbar endlos und für die andere Hälfte wurde es eine pure Qual. Am Ende war die Gruppe unfreiwillig halbiert und wir haben uns getrennt auf den Heimweg gemacht. Eine klasse Geschichte, wenn es dabei heftigsten Gegenwind gibt. Außerdem mussten wir ja nochmals von hinten über den Col de Sóller. Viele hatten ihre Körner schon verschossen und haben sich einfach nur gewünscht, wie die Autos durch den Tunnel fahren zu können...

Entsprechend haben sich alle auf das Abendessen gefreut, als wir endlich wieder am Hotel angekommen waren. Mancher hatte dabei allerdings so viel Hunger, dass er sogar auf «Schlamm» zurückgreifen musste. Dummerweise war Bundestrainer Patrick Moster in der Nähe… Nach dem Abendessen gab es dann für den älteren Jahrgang das Gespräch zur Doping-Prävention mit dem Sportpsychologen Benjamin Fischer, der jüngere Jahrgang konnte noch ein bisschen chillen...»

Brian Takacs im Sportlerportrait

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Alcudia, 15. März 2009

Am zehnten Tag des Trainingslagers berichtet Martin Reinert von einem weiteren Ausflug zum Klosterberg von Randa. Der 17-Jährige, im vergangenen Jahr unter anderem dreifacher Deutscher Meister in der Jugendklasse, fährt für die RSG Ludwigsburg.

«Heute ging es los mit dem dritten Trainingsblock. Das hieß wieder K3 am Berg für den jüngeren und den älteren Jahrgang. Los ging es am Morgen aber mit der zweiten Messung des CK-Wertes. Die ersten von uns mussten schon um sieben zur Untersuchung - nach dem Ruhetag eine Qual. Danach gab‘s wie immer Frühsport um acht, diesmal geleitet von Kersten Thiele. Danach Frühstück - und nur nicht dabei den Ernährungsvortrag vergessen...

Zum Glück haben wir weiter angenehme Temperaturen, so konnten wir ohne Schwierigkeiten starten. Der jüngere Jahrgang ist heute 125 Kilometer gefahren, der ältere 130. Wir sind ziemlich direkt zum Klosterberg von Randa, wo die jüngeren dann drei, die älteren vier Durchgänge zu fahren hatten. Die meisten waren dabei extrem motiviert und das spürte man dann am Nachmittag erwartungsgemäß in den Knochen. Zum Glück war ich heute mit der Massage dran...

Gerade hatten wir dann noch einen Vortrag und ein Gespräch mit einem Sportpsychologen aus Freiburg. Er betreut auch den Fußballverein 1. FC Freiburg und hat sich ausführlich mit uns über das Thema Doping und Leistungsdruck und Leistungssport unterhalten. Das war echt interessant und trotz des meist demotivierenden Themas Doping herrschte eine entspannte und gute Stimmung. Aber jetzt wird erstmal ausgechillt… Gruß aus Mallorca...»

Martin Reinert im Sportlerportrait

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Alcudia, 14. März 2009

Am neunten Tag erzählt Andreas Klopf von der hohen Kunst, Radklamotten zu waschen. Der 16-Jährige, im vergangenen Jahr unter anderem 18. der Europameisterschaften, fährt für die E-Racers Top Level Augsburg.

«Endlich, nach den harten Trainingseinheiten der vergangenen Tage haben wir uns heute erstmal alle auf den Ruhetag gefreut. Da war unter anderem Waschen angesagt, bloß dabei gab es schon die ersten Probleme. Um Geld zu sparen, haben Simon und ich unsere komplette Wäsche mal eben in eine Maschine gestopft und als wir die Klappe schließlich mit vereinten Kräften zu bekommen hatten, waren wir beide verblüfft, wie viel man an so einer Waschmaschine alles einstellen kann. Als wir die Zeichen auf den Knöpfen endlich gedeutet hatten waren wir jedenfalls mächtig stolz, als auch gleich Wasser eingelaufen ist.

Das Problem: Als wir nach etwa zwei Stunden wieder nach unserer Wäsche geschaut haben, mussten wir feststellen, dass mal gar nichts passiert war. Resigniert haben wir uns schließlich Rat bei einem waschfesteren Teamkollegen geholt - um anschließend unsere noch triefende Wäsche auf das Zimmer zu tragen. Da mussten wir dann auch noch das Geschirr spülen. Aber zum Glück haben wir keine Spülmaschine...»

Andreas Klopf im Sportlerportrait

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Alcudia, 13. März 2009

Am achten Tag berichtet Jan Radermacher vom vergeblichen Versuche, sich mit einem Stück Erdbeertorte für 170 Kilometer zu entschädigen. Radermacher fährt für den VfR Büttgen und war im vergangenen Jahr in der Nachwuchsklasse unter anderem Deutscher Meister im Punktefahren

«Los ging‘s wie immer mit Frühsport. Die Liegestützen kurz vor dem Frühstück sind allerdings so gar nichts für mich, irgendwie bekommen mir die nicht so gut. Aber heute stand ja noch ein kleines Foto-Shooting mit den Leuten von «rad-net» an, da hatte ich dann noch etwas Zeit, mich bis zum Frühstück zu genießen und das Buffet anschließend voll und ganz zu genießen.

Um zehn ging es dann auf das Rad. Nach der harten Einheit von gestern taten die 170 Kilometer für heute schon beim Hören weh. Aber nach gut einer Stunde mit schweren Beinen lief es bei mir doch ganz gut und jetzt haben wir heute auch überlebt.

Am Abend wollte ich mir dann mal einmal was gönnen und ein Stückchen Erdbeertorte essen, zum ersten Mal hier auf Mallorca, aber natürlich stand in dem Moment zufällig Patrick Moster, unser Bundestrainer neben mir. Das war dann mal nix mit der Erdbeertorte. Den Abend habe ich dann vor dem Fernseher verbracht und freue mich jetzt erst einmal auf den Ruhetag morgen.»

Jan Radermacher im Sportlerportrait

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Alcudia, 12. März 2009

Am siebten Tag berichtet Maximilian Klein wie es ist, seinem 18. Geburtstag im Trainingslager zu feiern. Klein fährt für den das Team Bike Sport Ansbach.

«Nach dem Aufstehen gab es die ersten Glückwünsche natürlich von den Teamkollegen, aber auch einige Verwandte habe sich per Handy gemeldet. Aber außer durch die Glückwünsche, ein halbes Kilo weniger auf der Waage, extra harten Frühsport und einen Extrapfannekuchen erinnerte dieser Start in den Tag eher weniger an einen Geburtstag.

Und statt großer Geschenke wurden heute zur Feier des Tages 160 harte und windige Kilometer mit fast 25 Kilometern schwerem K3-Training am Berg. Und dazu muss man anmerken, dass Bundestrainer Patrick Moster zwar meint, er wäre schneller als alle anderen die Berge hochgeflogen, er aber in leichten Gängen und im Windschatten von uns hochgefahren ist, während wir die schwersten Ritzel und in brutalem Gegenwind treten mussten.

Dafür hat er sich dann aber auf dem Rückweg sogar als eine Art «Wasserträger» eingesetzt und sich bei ebenfalls brutalem Gegenwind zum Auto zurückfallen lassen, um dann mit zehn kleinen Kuchen in der Tasche wieder nach vorne zu fahren und uns zu bedienen. Dazu gab‘s ein Lob für die gute Arbeit. Trotzdem waren auf den letzten Kilometern zum Hotel alle schon ziemlich kaputt und die zehn Kilometer Umweg am Ende waren auch nicht richtig förderlich für die Moral. Erst als ein heute übrigens sehr gut gelaunter Bundestrainer zum «Happy Birthday» anstimmte und sogar einige Straßenarbeiter in die Glückwünsche eingestimmt haben, stieg die Stimmung wenigstens für einige Kilometer.

Im Hotel gab es erstmal wieder lecker Müsli vom Masseur und von der Hoteldirektion eine große Flasche Sekt im Kühlschrank. Aber die haben wir ganz sportlermäßig direkt an die Frau unseres Mechanikers weitergegeben...»

Maximilian Klein im Sportlerportrait

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Alcudia, 11. März 2009

Vom sechsten Tag berichtet Jasha Sütterlin vom Krafttraining am Pool und im Anstieg zum Kloster Randa und gesunder Ernährung. Sütterlin fährt für den RSV Edelweiß Achkarren und gehört dem jüngeren Jahrgang des Junioren-Straßenkaders an.

«Sonne und warm ist ja eigentlich unser Motto, aber am Anfang des zweiten Dreierblocks ist es erst einmal leicht bewölkt und frischer Wind weht auch noch. Der Tag beginnt mit einem Besuch beim Arzt. Er hat etwas Blut abgenommen, um den so genannten «CK-Wert» zu bestimmen, damit kann man Rückschlüsse auf die körperliche Ermüdung ziehen. Bei den meisten war aber wohl soweit alles im grünen Bereich. Ob das noch lange so bleibt? Schon beim Frühsport werden die Liegestützen jeden morgen mehr und schwerer...

Auf das Rad ging es dann heute schon um zehn, auf dem Programm standen drei Auffahrten zum Kloster Randa im «K3», also Kraftbereich. Das heißt dicker Gang, Frequenz um 50 und alles im Sitzen. Die Jungs aus der Truppe von Patrick Moster, die ja alle schon im vergangenen Jahr dabei waren, durften sogar vier Runden fahren. In Sineu haben sie uns auf der Herfahrt schon überholt, dabei aber von einer geschlossenen Bahnschranke profitiert, an der wir warten mussten. Sonst wäre das wohl nicht passiert.

Der Berg war dann ganz okay, zumindest in der ersten Runde. Die zweite war auch okay, aber in der dritten habe ich leider etwas die Knie gespürt. Zum Glück konnte ich die Einheit trotzdem noch durchziehen. Wahnsinn übrigens, was da ein Betrieb war am Berg. Bestimmt hundert Radfahrer waren da unterwegs und etliche sind die Berg wie wir gleich mehrfach hoch. Alles dabei, von voll dick bis zum Halbprofi. Nach Hause zurück die knapp 50 Kilometer sind wir ja dann ganz locker gerollt und als Belohung war ich heute wieder mit der Massage dran. Das ist echt entspannt und angenehm. Danach zum Abendessen, auch entspannt und angenehm.

Übrigens hat sich Patrick Moster heute voll gesund ernährt. Hat wohl Kommentare zu seinem Eisgenuss gegeben... Er war nur am Salatbuffet und hat sich anschließend noch eine Portion Joghurt mit Früchten gegönnt. Hammer, da fahren die eine ziemlich schwere Einheit und er isst nur so eine Viertel-Portion. Im Gegensatz zu den meisten anderen Trainern macht Patrick Moster nämlich das ganze Programm auf dem Rad mit. Er ist zwar nicht vier Mal nach Randa hoch, aber in der ersten Runde doch mit den schnellsten seiner Gruppe und auch sonst bei den Einheiten hat er sich glaub‘ nicht versteckt und ist überall voll mitgefahren, während andere im Auto mitfahren. Aber ganz ist es danach bei diesem Mini-Nachtisch trotzdem nicht geblieben... Er wurde nach dem Abendessen dann noch auf dem Flur getroffen - mit Müsli und Banane. Von wegen nur Salat und Joghurt...»

Jasha Sütterlin im Sportlerportrait

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Alcudia, 10. März 2009

Am fünften Tag erzählt Fabian Thiel wie der Junioren-Kader den ersten Ruhetag des Kaders verlaufen ist und was den Unterschied zwischen Sportlern und Trainern ausmacht:

«Also diesen Ruhetag hatten wir uns nach den vier ersten Trainingseinheiten ja wohl auch verdient. Los ging‘s damit, dass wir erst einmal ausschlafen durften und unser Frühsportprogramm ist auch erstmals weggefallen. Also ging‘s aus dem Bett direkt an das unglaubliche Frühstück. Ich glaube, wenn die Trainer nicht jeden Morgen zur Waage bitten würden, kämen wir alle mit fünf Kiogramm Übergewicht nach Hause.

Aber besonders Herr Moster, der sehr sehr streng darauf achtet, dass wir hier keinen «Schlamm» in uns reinhauen, holt sich zum Dessert gerne mal ein paar Kugeln Eis. Aber gut, das ist wohl der Unterschied zwischen Sportlern und Trainern...

Nach dem Frühstück ist dann auch mal Zeit, kurz mal die Mädchen zu besuchen, die ja am Samstag angereist sind. Da sind schon ein paar hübsche Mädels, aber wir sind ja hier um Rad zufahren. Auch heute lagen wir nicht auf der faulen Haut sondern noch eine Stunde «KB», also Kompenstations-Bereich, gefahren. Danach gab es eine Stunde «Entspannungsgymnastik» bei Claudia, die auch jeden zweiten Tag meine Beine durchknetet. Die Gymnastik war dann leider weniger Entspannung, wir mussten uns echt alle quälen, damit wir die Gymnastik überstehen, das war wirklich hart.

Danach musste ich noch Hausaufgaben machen, die waren zum Glück nicht so schmerzhaft. So, aber jetzt müssen wir bald ins Bett, morgen stehen Grundlagen-Training und «K3» am Anstieg zum Kloster Randa an. So, mit besten Grüße an meine Kumpels im Internat in Gera, die in der Kälte sitzen, gute Nacht.»

Fabian Thiel im Sportlerportrait

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Alcudia, 9. März 2009

Am vierten Tag erzählt Tobias Schweizer vom sonnigen Leben der Sprinter auf Mallorca, die im Gegensatz zum Ausdauer-Kader sogar schon in kurzen Hosen auf die Trainingsrunde gehen durften und auch im flachen Hinterland auf erste Berge treffen:

«Unsere dritte Trainingseinheit, die man erstmals auch kurz fahren konnte, sollte eigentlich 120 flache Kilometer lang werden. Das ist aber offenbar durch die bergige Landschaft auf Mallorca nicht möglich. Also dachte sich sich Bundestrainer Jörg Winkler wohl, dass man ja aus 120 flachen auch 120 wellige Kilometer machen kann. Eine Entscheidung, die in unserer Gruppe nicht auf große Begeisterung gestoßen ist. Aber nachdem wir unseren Trainer unterwegs drei Mal verloren haben, sind dann doch alle gesund und munter wieder am Hotel angekommen.

Genau zur richtigen Zeit für die neue Art der Kompensation im hoteleigenen Schwimmbad. Dazu sorgten die Kochkünste unserer Sprinter-Physiotherapeutin Alexandra Welte für Begeisterung, die unserer Trainingsgruppe Nudeln mit Tomatensauce gekocht hat. Vor der täglichen Besprechung gab es dann aber auch noch einmal Sport: Gymnastik. Und Schulaufgaben standen auch noch auf dem Tagesplan, schließlich soll die Bildung nicht unter dem sonnigen Trainingslager leiden.»

Tobias Schweizer im Sportlerportrait

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Alcudia, 8. März 2009

Am dritten Tag erzählen Franziska Ruschke und Monique Klatt, warum sie auf Mallorca mit Dreifach-Kettenblatt unterwegs sind. Die 17-Jährige Ruschke fährt für den RSC Turbine Erfurt, gehört zum Kader Bahn-Ausdauer und ist bereits im zweiten Jahr mit dem BDR-Kader auf Mallorca. Im vergangenen Jahr wurde sie in der Verfolgung unter anderem Elfte der Weltmeisterschaften in Südafrika sowie Deutsche Meisterin. Klatt ist 16 Jahre und erstmals mit dem National-Kader im Vorbereitungslehrgang sowie überhaupt erstmals auf der Insel. Sie startet für den RSV 1866 Greiz und wurde in der Jugendklasse unter anderem Dritte der Deutschen Meisterschaften in der Verfolgung.

«So richtig gut angefangen hat unser Trainingslager mal nicht. Offenbar war die Landung auf der Insel so heftig, dass unsere Räder gleich beide gebrochen sind. Erst hat uns unser Mechaniker Sven Gabler noch beruhigt und gesagt, dass nur die Kartons kaputt sind. Aber kaputt war mal gar kein Ausdruck, die komplette Front der Kartons war aufgerissen und abgefetzt, das sah richtig heftig aus... Na ja, was auch immer passiert war, die Räder haben das nicht überlebt. Der Rahmen von Moni ist vorne am Lenker gebrochen, der von Franzi hinten. Die Leute von Air Berlin haben das erstmal aufgenommen, die waren auch sehr freundlich, aber davon waren die Räder leider auch nicht wieder heile.

Im Endeffekt haben wir damit außerdem erstmal den ganzen Laden aufgehalten. Das hat ewig gedauert, bis das alles aufgeschrieben und abgefertigt war. So war die BDR-Mannschaft gestern erst um zwölf im Hotel - und wir hatten noch nicht einmal trainingsfrei... Über Hürzeler, der ja nur ein Hotel weiter eine seiner großen Bike-Stationen hat, haben wir jetzt für das Trainingslager Leihräder bekommen. Die sind gar nicht schlecht und rollen sogar ganz gut. Aber sehen natürlich lange nicht so gut aus wie die, die wir gehabt hätten. Und außerdem fahren wir hier vorne mit «dreifach», das geht ja eigentlich mal gar nicht... Und hinten haben wir dafür Elfer. Egal, Hauptsache, wir können fahren.

Damit steht einem guten Trainingslager jetzt nichts mehr im Wege. Und vermisst haben wir bisher auch noch niemanden. Wir sind beide Single, das kann man hier ja mal ausnutzen... Nein, erstmal sind wir natürlich zum Training hier und darauf werden wir uns auch konzentrieren, aber ein paar hübsche Jungs laufen ja hier schon rum...»

Franziska Ruschke im Sportlerportrait
Monique Klatt im Sportlerportrait

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Alcudia, 7. März 2009

Vom zweiten Tag auf Mallorca erzählt Nikias Arndt in aller Kürze von der ersten richtigen Trainingsrunde auf der Insel und der besten Massage seines Lebens.

«Beim Aufstehen gleich die Sonne... Das ist ein Leben. Aber natürlich mussten wir heute gleich zum Frühsport, wo Max Stahr Dehnprogramm und Gymnastik vormachen durfte. Nach dem Frühstück stand dann gleich der erste Teil unseres ersten Dreier-Blocks an. Bei dem Wetter allerdings kein Thema, die 100 Kilometer gingen wie im Flug vorbei, obwohl wir die letzten 40 Kilometer im Einzeltraining zu fahren hatten. Dafür gab es dann um 15 Uhr für mich die erste Massage bei «Wolle», und ich kann sagen, das war die beste Massage, die ich jemals hatte.

Am Abend gab es dann noch die erste Besprechung mit unseren Lehrern. Wir haben gleich die ersten Termine ausgemacht. Verantwortlich ist für uns Frau Ziebe aus Cottbus von der Lausitzer Sport-Schule - auch das Schulprogramm soll ja hier auf der Insel nicht zu kurz kommen. Nach dem Abendessen ging der zweite Tag hier dann auch schon gemütlich zu Ende.»

Nikias Arndt im Sportlerportrait

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Alcudia, 6. März 2009

Vom ersten Tag auf Mallorca erzählt Simon Nuber, von einer kurzen Nacht und wie das Wiedersehen mit Kollegen und Trainern so ist. Der Junior fährt für die RU Wangen, der schon im vergangenen Jahr mit dem Nationalkader auf der Balearen-Insel war.

«Das war mal ein langer Tag gleich zum Auftakt... Nach entsprechend kurzer Nacht ging‘s heute schon um halb zwei aus dem Bett, um rechtzeitig am Flughafen zu sein. Ich bin ab Stuttgart geflogen und war nach knapp zwei Stunden dann um acht in Palma de Mallorca. Als alle ihr Gepäck zusammen hatten, sind wir nochmals gut eine Stunde über die Insel zum Hotel Alcudia Park im Nordosten. Ohne größere Pausen mussten wir gleich unser Räder herrichten und sind dann um zwei zu einer gut dreistündigen Ausfahrt gestartet und haben uns dem heute besonders starken Wind gestellt. War ganz interessant, die Kollegen und Trainer mal wiederzusehen. Beim Kennenlernen besteht zwar immer noch eine gewisse Unsicherheit, aber die wird sich sicher bald legen. Genauso werden wir wohl bald alles etwas lockerer sehen hier. Am ersten Tag im Trainingslager muss sich alles erstmal einspielen, jeder an den Tagestrott gewöhnen. Dazu gehört natürlich auch, früh ins Bett zu gehen. Heute sowieso, irgendwie mussten ja alle früh raus. Und außerdem sind wir ja schon an die 22-Uhr-Regel aus dem vergangenen Jahr erinnert worden...…»

Simon Nuber im Sportlerportrait

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