Frankfurt (rad-net) - Martin Wolf, Generalsekretär des Bund Deutscher Radfahrer (BDR), fordert von den Mitgliedern des Sportausschusses, die sich derzeit medial mit zahlreichen Äußerungen zum Radsport und Forderungen nach Streichung von Mitteln für den BDR präsentieren, ein Gespräch und Sachkunde. «Es wird versucht, uns kaputt zu machen. Der Sportausschuss des Bundestages hat sich noch kein einziges Mal bei uns erkundigt oder ein Gespräch gesucht», so Wolf gegenüber der «Offenbach-Post». «Wenn ich das mit dem Streichen der kompletten Förderung höre, platzt mir entsprechend der Kragen», so Wolf.
«Betroffen durch das Streichen der Fördermittel vom Bund wären die Nachwuchssportler und Bereiche wie zum Beispiel Mountainbike und BMX. Diese Bereiche sind zu 99 Prozent sauber. Im Gegensatz zur den Profis im Straßenradsport. Und mit denen hat der BDR so gut wie nichts zu tun. Wir stellen ihnen die Lizenz aus, und sie starten einmal im Jahr bei der WM unter unserer Leitung und alle vier Jahre bei Olympischen Spielen. Das sind ein, zwei Kontakte im Jahr - mehr gibt es nicht.» Gleichzeitig forderte der 45-Jährige ein höheres Strafmaß für Doper: Vier Jahre sollen es nach Wunsch von Wolf werden, darüber hinaus wünsche er sich, dass die entsprechenden Profis den Nachwuchsfahrern ins Gesicht sehen und Rede und Antwort stehen sollten. «Sie stehlen den Jungs und uns die Basis.»
Der Bund fördert den Bund Deutscher Radfahrer zuletzt mit etwa 2,4 Millionen Euro. Der Anteil davon, der für den Profisport aufgebracht wird, liege nach Aussage von Wolf bei gerade einem Prozent. «Das zeigt schon einmal die Verhältnisse. Wenn dann die Förderung komplett gestrichen wird, wären wir nicht mehr handlungsfähig, dann wäre das Thema Radfahren durch.»