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12.09.2001 09:37
Udo Bölts analysiert Rheinland-Pfalz-Rundfahrt

Der Heltersberger Udo Bölts gehört zu den Favoriten der Internationalen Rheinland-Pfalz-Rundfahrt, nicht nur, weil er als Pfälzer Heimvorteil genießt und die Strecke genau kennt, sondern auch, weil ihm sein Team Telekom jede Unterstützung gewähren wird, wenn Udo seine Siegchancen nutzen kann. Doch der 35jährige weiß um die Schwierigkeit, sich gegen die große Konkurrenz durchzusetzen: „Jeder weiß, dass ich hier gut fahren möchte, also ist niemand leichter auszurechnen als ich,“ sagt der Telekom-Profi. „Die Teams werden Leute auf mich abstellen, die mich bewachen. Da wird es schwer, sich abzusetzen.“ Eine Woche vor dem Rundfahrt-Start in Bad Marienberg will sich Bölts nicht festlegen, wer vom Team Telekom möglicherweise auf Gesamtsieg fahren wird. „Zu Beginn werden wir versuchen, so viele Leute wie möglich in den Ausreißergruppen mitzuschicken. Aber natürlich setzen wir uns auch vor dem Start zusammen und diskutieren die Renntaktik,“ verrät Bölts. Der Lokalmatador analysierte die Etappen der Tour 2001: Erste Etappe am 19. September von Bad Marienberg nach Kirn (185,5 km): Von Beginn an eine sehr hügelige Etappe, die bereits eine Vorentscheidung einleiten könnte. Das Finale durch den Hunsrück ist sehr schwer, da könnte sich eine Gruppe absetzen. Zweite Etappe am 20. September von Kaiserslautern nach Pirmasens (147 km): Auf diese Etappe freue ich mich natürlich besonders, weil sie quasi mein Trainingsgelände ist. Der Totenkopf, die erste Bergwertung ist mein Trainingsberg, da kenne ich jeden Meter. Die Straßen sind sehr schmal. Über Johanniskreuz kommen wir an die Weinstraße wo es nur noch rauf und runter geht. Das ist landschaftlich eine tolle Gegend, man nennt sie auch die Toskana der Pfalz, aber dafür werden die Fahrer kaum einen Blick haben. Hinter Lemberg folgt die nächste Bergwertung. Sie ist zwar nur in der Kategorie III eingestuft, aber der zwei Kilometer lange Anstieg ist sehr schwer. Danach geht es steil bergab in eine richtige Mulde und dann steigt es bis Pirmasens noch einmal an. Nach der ersten Zielpassage sind noch zwei Zielrunden zu absolvieren, was die Fahrer gar nicht mögen. Das ist absolut keine Etappe für Sprinter. Dritte Etappe am 21. September von Pirmasens nach Saarburg (190,8 km): Das ist eine mittelschwere Etappe, bei der zum Schluss möglicherweise die Länge entscheidend ist. Wir fahren schon nach 16 Kilometern durch meinen Heimatort Heltersberg, da hoffe ich, dass ich mich an der Spitze zeigen kann. Auf dem Weg nach Schopp geht es noch mal richtig hoch, und auch die letzten Kilometer durch den Pfälzer Wald haben es in sich. Den Rest durch die Eifel kenne ich nicht so gut, aber es wird sicherlich nicht einfach. Vierte Etappe am 22. Sept. von Bitburg nach Bad Neuenahr-Ahrweiler (167,2 km): Wellige Kilometer durch die Eifel und dann runter an die Mosel, wo die Anstiege erneut beginnen. Diese enge Steigung in Erdiger Eller ist für alle Rennfahrer unangenehm. Auf dieser Etappe spielt die Taktik eine große Rolle. Wer hier noch Chancen hat, ins Trikot zu fahren, wird attackieren; viel Arbeit für den Spitzenreiter und sein Team, die reagieren müssen. Fünfte Etappe am 23. Sept. von Bad Neuenahr nach Bad Marienberg (171,6 km): Für eine Schlussetappe ist dieser Teil sehr schwer. Zwar geht es vom Ahrtal zunächst flach an den Rhein und dann nach Selters, aber ab da wird es noch einmal sehr hügelig. Die letzten 80 Kilometer durch den Westerwald sollte man nicht unterschätzen. Für meinen Geschmack ist dieser letzte Abschnitt zu lang. Eine gemütliche Etappe für den Spitzenreiter wird das ganz sicher nicht. Insgesamt bewerte ich die Rheinland-Pfalz-Rundfahrt in diesem Jahr als sehr schwer. Das ist keine Tour für Sprinter!
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