Canberra (rad-net) - Die Startliste der Männer umfasst lediglich 44 Namen. Das ist zumindest in diesem Jahrzehnt Minusrekord. Zwölf Europäer sind in Canberra dabei, darunter auch der DM-Zweite Moritz Milatz aus Freiburg. Der Trip mit seinem Multivan-Merida-Team hat zumindest den Vorteil die WM-Strecke von 2009 schon mal kennen zu lernen. Die ersten Eindrücke weckten Begeisterung bei Milatz. „Hier kann man drei Stunden fahren, ohne dass es weh tut“, meinte er nach den ersten Runden auf dem 7,7 Kilometer langen Kurs am Mount Stromlo.
Mit der Verfassung, die er in Peking zeigte, könnte Milatz sicher unter die besten Zehn fahren. Zumal weder Olympiasieger Julien Absalon noch Silbermedaillengewinner Jean-Christophe Péraud (beide Frankreich) am Start sind. Der Olympiadritte Nino Schurter und sein Teamkollege Florian Vogel (beide Schweiz), der in Peking mit Atemnot aufgegeben musste, und Weltmeister Christoph Sauser (Schweiz), der noch geringe Chancen auf den Gesamtsieg besitzt, gelten gemeinsam mit ihrem Landsmann Ralph Näf und dem Spanier José Hermida wohl als Favoriten. Der Olympia-Fünfte Marco Fontana (Italien), der Belgier Roel Paulissen und der Kanadier Geoff Kabush könnten auch eine gute Rolle spielen.
Wie ihr männliches Pendant Absalon macht auch Sabine Spitz (Murg-Niederhof) einen Bogen um den fünften Kontinent. Absalon hat den Gesamtweltcup fast sicher, Spitz dagegen hat bei den Damen keine Chance mehr und plante daher schon im voraus den Rückflug nach Deutschland. So ist keine deutsche Dame unter den 24 Meldungen, die allerdings auch noch Gunn-Rita Dahle (Norwegen) einbeziehen. Die ist bereits wieder abgereist. Bei einem Trainingssturz in Peking hatte sie sich einen Rippenbruch zugezogen. Die Schmerzen seien zu groß, erklärte Dahle und zog von dannen. Erhard Goller
So dürfen Silbermedaillengewinnerin Maja Wloszczowska (Polen) und die Olympiadritte Irina Kalentieva (Russland) als größte Anwärterinnen auf den Sieg gelten. Die Siegerin von Bromont, Catherine Pendrel (Kanada) dürfte auch ein Wörtchen mitreden.
Das Ganze passiert unter völlig anderen Bedingungen als die Olympia-Rennen. In Australien ist es ausgangs Winter und nachts geraten die Temperaturen noch unter den Gefrierpunkt. Überdies besitzt die Strecke mit einem langen Anstieg und einer welligen, kurvenreichen Abfahrt eine völlig andere Charakteristik. Eine, die Kalentieva entgegen kommen dürfte.
Im Four-Cross-Rennen werden Guido Tschugg (Amerang) und Johannes Fischbach (Hof) versuchen ihre guten Ausgangspositionen zu bestätigen und versuchen erneut ins Finale einzuziehen. Tschugg ist vor dem Rennen in Canberra Zweiter hinter Weltmeister Rafael Alvarez, Fischbach ist Sechster.
Der Zeitplan:
Samstag, 30.08.
10:30 Uhr (2:30 Uhr MESZ): Cross Country Damen
14:00 Uhr (6:00 Uhr MESZ): Cross Country Herren
20:00 Uhr (12:00 Uhr MESZ): Four Cross
Sonntag, 31.08.
10:30 Uhr (2:30 Uhr MESZ) Downhill-Halbfinale
14:30 Uhr (6:30 Uhr MESZ) Downhill Finale