Foligno (rad-net) - Simon Geschke hat den Riecher für die besten Gruppen. Nach mehrfach guten Platzierungen hat sich der 22-Jährige aus Berlin vor dem Finale des Giro delle Regioni auf Platz vier gefahren und ist damit derzeit bester Fahrer des U23-Teams des Bund Deutscher Radfahrer bei dem Etappenrennen des Nationen-Cups. Für Bundestrainer Patrick Moster jedoch noch kein Grund abzuheben: „Simon schlägt sich gut, aber das Ergebnis ist auch etwas glücklich zustande gekommen“, so Moster. Trotzdem hofft er, den Platz jetzt verteidigen zu können.
Dafür steht ihm allerdings für das morgige schwere Finale, in dem auf 140 Kilometern mit Start und Ziel in Florenz allein auf den letzten 45 Kilometern gleich drei schwere Bergwertungen warten, nur noch vier Fahrer zur Verfügung. Marcel Fischer trat wegen Sehnenproblemen im Knie am Dienstag nicht mehr an, Mathias Belka musste das Rennen wegen Halsschmerzen aufgeben. Gleichzeitig sitzen Simon Geschke gleich die sechs nächsten Konkurrenten mit weniger als 15 Sekunden Rückstand im Nacken. „Es wird schwer, aber wir werden alles versuchen“, so Moster.
Auf dem heutigen Teilstück über 147,8 Kilometer zwischen Spoleto und Foligno, das nach 3:29:07 Stunden der Pole Maciej Paterski gewann, war Philip Ries auf Platz elf bester deutscher Fahrer. Simon Geschke erreichte das Ziel zeitgleich mit dem Sieger auf Platz 32. In der Gesamtwertung hat er vor dem Fianle 1:18 Minuten Rückstand auf den Spitzenreiter Vitaly Buts aus der Ukraine. Vom Platz drei des Slowenen Kristjan Koren trennen Geschke noch 14 Sekunden.
„Es sind eigentlich vier Mannschaften, die hier alles beherrschen“, hat Moster festgestellt und zählt die Ukraine, Portugal, Australien und Italien auf. „Dagegen versuchen wir uns mit einem jungen Team zu behaupten.“ Trotzdem mahnt er mit dem derzeitigen vierten Platz zu Realismus: „Die Abstände sind eng, Simon könnte genauso gut Zehnter sein. Aber trotzdem, da vorne muss man erstmal dabei sein.
Damit das so bleibt, muss die Mannschaft morgen nochmals voll fahren. „Okay, Marcel Kittel wird als Zeitfahrer so seine Probleme mit den Bergen haben, aber ich hoffe, Florian Frohn kann Simon Geschke bis ins Finale unterstützen“, so Moster. Die Rundfahrt, bei der Marcel Fischer anfangs das Sprint- und das Bergtrikot trug, gehört zum Nationen-Cup der U23, dessen Klassement auch Auswirkungen auf die Zahl der Startplätze bei den Weltmeisterschaften hat. Bei den letzten Eintagesrennen der Serienwertung hatte das BDR-Aufgebot mit John Degenkolb und Nico Keinath zuletzt bereits die Plätze zwei und drei geholt.
Simon Geschke
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