New York/Boston (dpa) - Der Dopingfall Floyd Landis geht erneut in
die Verlängerung. Die fünftägige Anhörung des 32-jährigen Radprofis
vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) endete am Montag
(Ortszeit) in New York ergebnislos. Seit vergangenem Mittwoch wurden
von den CAS-Richtern 14 Zeugen gehört, zudem lagen zehn schriftliche
Aussagen vor. Bis zum 18. April müssen beide Seiten weitere
Beweismittel vorlegen. Wie der CAS am Montag mitteilte, sei aufgrund
des Umfanges des Falles ein endgültiges Urteil nicht vor Juni zu
erwarten. Weder der CAS noch Landis-Anwalt Maurice Suh wollten die
Anhörung kommentieren.
Landis war auf der 17. Etappe der Tour de France 2006 des
Testosteron-Dopings überführt und am 20. September vergangenen Jahres
von einem US-Schiedsgericht mit 2:1 Stimmen schuldig gesprochen
worden. Durch das Urteil hat er seinen Gesamtsieg bei der Frankreich-
Rundfahrt verloren und wurde bis zum Januar 2009 gesperrt. Der
Radsport-Weltverband UCI ernannte daraufhin den zweitplatzierten
Spanier Oscar Pereiro zum Gesamtsieger der Tour 2006. Am 20. November
hatte sich Landis nach langer Überlegung dazu entschieden, das Urteil
anzufechten, obwohl ihn die erste Anhörung bereits rund zwei
Millionen Dollar gekostet hat. Das Geld hatte Landis unter anderem
durch Vorträge und den Verkauf von Autogrammkarten aufgebracht.