Rom (dpa) - Giro-Sieger Danilo di Luca hat sich gegen die Doping- Anklage des Nationalen Olympischen Komitees Italiens (CONI) gewehrt und die Vorwürfe als «absurd» zurückgewiesen.
«Kein Gericht verurteilt einen ohne Beweise», sagte der 32-Jährige der «La Gazzetta dello Sport». Der Italiener sieht sich als Opfer einer «Hass-Kampagne», nachdem ihm bereits durch die noch unbewiesenen Dopingvorwürfe die Teilnahme an der Rad-Weltmeisterschaft in Stuttgart verwehrt und er aufgrund seiner Kontakte zum verurteilten Dopingarzt Carlo Santuccione im Oktober vergangenen Jahres zu einer dreimonatigen Sperre verurteilt worden war.
«Jetzt wird es absurd», sagte di Luca, der nach eigener Aussage eine Einstellung des Verfahren erwartet hatte. CONI-Chefermittler Ettore Torri hatte offiziell ein Disziplinarverfahren gegen di Luca eingeleitet und eine zweijährige Sperre wegen Dopings beantragt. Das Verfahren stützt sich auf eine von Torri nach der Königsetappe des Giro d'Italia 2007 zum Monte Zoncolan überraschend veranlasste Kontrolle. Dabei wurden unnatürlich niedrige Testosteron-Werte festgestellt. Torri vermutet nach Hinzuziehung von Experten eine unerlaubte Transfusion als Grund für die abnormalen Werte. «Dies reicht nicht für eine Anklage aus», behaupten dagegen di Lucas Verteidiger.
Auch der Wissenschaftler und Arzt Giuseppe Remuzzi bestätigte der «La Gazzetta dello Sport», dass die verdächtigen Werte «auch durch das Trinken von weniger als eineinhalb Liter Wasser verursacht worden sein könnten». Bislang reichten die Verdachtsmomente gegen di Luca nicht zu einer Verurteilung wegen Dopings aus. Auch diesmal ist di Luca sicher, dass «sich alles vor Gericht klärt».
Die Entscheidung über die Sperre muss nun das Sportgericht des Nationalen Olympischen Komitees (CONI) fällen. Di Luca hofft auf ein schnelles Verfahren, da er bei den Frühjahrsklassikern und beim Giro d'Italia starten will. «Mein Team hat mich nicht suspendiert», betonte di Luca. Er trainiere deshalb weiter. Ob er wegen der neuerlichen Doping-Affäre an ein Karriereende denke, ließ di Luca offen: «Ich verdanke dem Radsport alles, aber es gibt mehr im Leben als Radrennen. Ich entscheide, wann ich aufhöre und niemand sonst.»