Wie angekündigt, haben die Verantwortlichen des Team MILRAM und seines Hauptsponsors NORDMILCH AG mit Erik Zabel am vergangenen Samstag in Bremen ein ausführliches und klärendes Gespräch geführt. Als Ergebnis dieses Gespräches wurde entschieden, dass Erik Zabel seinen Vertrag zunächst für das laufende Jahr, vorbehaltlich der rechtlich endgültigen Prüfung, erfüllen darf. Ob Zabel seinen Drei-Jahres-Vertrag mit dem Team MILRAM komplett bis Ende 2008 erfüllen wird, wird Ende diesen Jahres entschieden. Grundlage der Entscheidung, die Zusammenarbeit mit Erik Zabel fortzuführen, waren eine detaillierte Prüfung des Einzelfalles, der Respekt vor der außerordentlich erfolgreichen sportlichen Karriere aber auch die Reaktionen offizieller Organisationen, Veranstalter und insbesondere der Öffentlichkeit.

„Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen. Das Team MILRAM nimmt den Ehrenkodex der UCI ProTour-Teams sehr ernst. Aber das Vergehen Zabels liegt 11 Jahre zurück und ist gemäß dem UCI Anti- Doping-Reglement verjährt. Gleichzeitig haben wir positive Signale der UCI, IPCT und der ASO erhalten. Wäre dieser Vorfall während seiner Zeit beim Team MILRAM geschehen, hätte kein Gespräch mehr stattgefunden. Ende diesen Jahres werden wir entscheiden, ob wir nächstes Jahr mit Zabel weiterarbeiten.“, so Teammanager Gianluigi Stanga. Gerry van Gerwen, Commercial Manager des Team MILRAM, unterstützt die Aussagen Stangas: „Wir haben sofort mit dem Präsidenten der UCI Pat McQuaid, dem Präsidenten der IPCT Patrick Lefevere sowie mit Christian Proudhomme von der ASO Kontakt aufgenommen. Alle drei haben uns in der Entscheidung bestärkt, dass Zabel weiter für das Team MILRAM fahren darf. Zabels Offenheit muss Vorbildcharakter im Peloton haben. Alle, die den Profi-Radsport lieben, wollen saubere Leistungen.“

Auch die NORDMILCH AG hat nach reiflicher Überlegung das Management des Team MILRAM bestärkt, an der Zusammenarbeit mit Erik Zabel festzuhalten. „Wir haben mit Erik Zabel sehr eindringlich gesprochen und ihm deutlich gemacht, dass wir sein Dopingvergehen und die lange Zeit des Schweigens ausdrücklich missbilligen. Erik Zabel hat uns aber glaubhaft versichert, dass dieser Vorfall ein Einzelfall war. Diese Einmaligkeit, seine Art und Weise der Offenlegung seiner Vergangenheit gegenüber der Öffentlichkeit sowie die vielen positiven Reaktionen unserer Verbraucher in den letzten Tagen waren für unsere Entscheidung ausschlaggebend. Wir sehen die Aussage Zabels als zwar späten, aber wichtigen Beitrag für die Aufbereitung der Vergangenheit. Ein sauberer Radsport ist eine maßgebliche Grundlage unseres noch jungen Sponsoringengagements. Den Einzelfall Zabel haben wir aus diesem Grund auch aus Sponsorensicht sehr gewissenhaft überprüft und sind zu dem Entschluss gekommen, dass Erik Zabel für unser Team weiter fahren darf. Der Vorfall wird aber trotzdem noch zu Sanktionen für Erik Zabel führen, die wir ihm in den nächsten Wochen mitteilen werden.“, erläutert Martin Mischel, Vorstand Marketing und Vertrieb, die Position der NORDMILCH AG.