Valkenburg (dpa) - Die Durststrecke des Teams Gerolsteiner ist beendet und ein weiterer Beweis erbracht, dass der deutsche Radsport im Moment das Maß aller Dinge ist. Stefan Schumacher aus Nürtingen gewann in großem Stil das 42. Amstel Gold Race.
Schumacher folgte damit als Klassiker-Sieger 2007 dem Chemnitzer Marcus Burghardt, der vor zehn Tagen Gent-Wevelgem als zweiter deutscher Radprofi gewann. Davide Rebellin machte den Triumph der in dieser Saison lange auf den Durchbruch wartenden Gerolsteiner mit Rang zwei und dem Sprung an die Spitze der ProTour-Gesamtwertung vor dem dreifachen Weltmeister Oscar Freire (Spanien) perfekt.
Der Triumphzug könnte schon am 25. April beim Flèche Wallonne in Belgien seine Fortsetzung finden, bei dem der in dieser Saison schon in zwei Etappenrennen erfolgreiche Wahl-Schweizer Andreas Klöden aus Mittweida, Schumacher und der Italiener Rebellin zu den Topfavoriten zählen. Am 29. April wird beim zehnten ProTour-Rennen Lüttich-Bastogne-Lüttich vorerst der Schlussstrich unter die Klassiker gezogen, die erst im Herbst fortgesetzt werden.
«So viel ist sicher: In dieser Form reden wir auch am Mittwoch und Sonntag ein Wörtchen mit», sagte Hans-Michael Holczer, Manager des Teams Gerolsteiner. Er erinnert sich gern an 2004, als Rebellin innerhalb von acht Tagen das historische Triple Amstel Gold Race, Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich gewann. Schumacher, der mit seinen beiden Etappensiegen beim Giro d'Italia 2006 in die Weltspitze fuhr, hielt bei seinem Coup am Sonntag nach 252 Kilometern mit Michael Boogerd, Alejandro Valverde, Paolo Bettini und Danilo di Luca die Weltelite in Schach.
Bei aller stillen Freude zu Hause am Schreibtisch konnte es Holczer verwinden, dass sich sein «alter Freund» Jörg Jaksche am Wochenende gemeldet und in Richtung Gerolsteiner verbal ausgeteilt hat. In einem Interview des Internetanbieters «Sport1.» hatte der in die Fuentes-Dopingaffäre verstrickte Radprofi aus Ansbach, der gerade vom umstrittenen Team Tinkoff engagiert wurde, gesagt: «Gerolsteiner hat zwei sportliche Leiter, die erwischt worden sind und zahlreiche Fahrer, die Dreck am Stecken haben.»
Der vor vier Jahren vom Team aus der Vulkaneifel, 2006 mit 42 Saisonsiegen Deutschlands Nummer eins, fast verpflichtete Franke meinte damit die aktuellen Teamleiter Christian Henn und Christian Wegmann, die eine Doping-Vergangenheit haben und ihre aktiven Karrieren deshalb beendeten. Darauf angesprochen, hielt sich Holczer zurück: «Ich reagiere nicht auf Jaksche.»