Madrid (dpa) - Die spanischen Behörden erheben Einspruch gegen die Entscheidung der Justiz, die Ermittlungen im großen Radsport-Dopingskandal einzustellen, kündigte Sportminister Jaime Lissavetzky in Madrid an.
«Die spanische Regierung wird im Kampf gegen das Doping und den Handel mit unerlaubten Stoffen keinen Deut nachgeben», sagte der sozialistische Politiker. Die Staatsanwaltschaft werde den Einspruch voraussichtlich noch in dieser Woche vorlegen.
Der zuständige Untersuchungsrichter Antonio Serrano hatte den Fall zu den Akten gelegt, weil Doping in Spanien noch nicht strafbar war, als die «Operación Puerto» (Operation Bergpass) am 23. Mai 2006 aufgedeckt wurde. Der Richter hatte gegen den Arzt Eufemiano Fuentes sowie sieben weitere Mediziner und Funktionäre ermittelt. Durch die Aufdeckung des Falls waren über 50 Radprofis, unter ihnen Jan Ullrich und der längst wieder aktive Giro-Gewinner Ivan Basso (Italien), in Doping-Verdacht geraten.