Forts (rad-net) - Rene Aebi hat im Schweizer Stehersport viele Fäden in der Hand. Er ist Organisator, Trainer und Schrittmacher sowie Mädchen für alles, was seinen Sport betrifft. Der erfahrene Züricher organisiert am 13. Juni 2006 auf der bewährten Zementbahn in Zürich-Oerlikon noch einen sogenannten EM-Prolog mit internationaler Beteiligung, bei dem er sowohl seine Landsleute, als auch ausländische Gäste noch einmal testen will. Denn nur wenige
Tage darauf, am 17. und 18. Juni 2006 finden in Forst/Lausitz die Steher-Europameisterschaften statt.
Dem Tausendsassa Aebi geht es dabei wohl weniger darum zu sehen, wie die Deutschen EMAspiranten Timo Scholz und Florian Fernow oder die Franzosen David Derepas und Emilien Clere (Neffe des einstigen Spitzenprofis Regis Clere) abschneiden. Er sieht eher den Aufgalopp zu einem erneuten Griff der Schweizer Steher nach dem Gold der Europameisterschaften.
Schon zweimal stand Rene Aebi mit seinen Schützlingen ganz oben auf dem Siegerpodest: 1995, als in Zürich die ersten Europatitelkämpfe der neu gegründeten Union Europenne de
Cycliste (UEC) aus der Taufe gehoben wurden, mit Arno Küttel, und drei Jahre später in Forst mit Hanskurt Brand. Und nun möchte der zweimalige Europameister nur zu gern auf dem 100 Jahre alten Forster Zementoval zum dritten Male zuschlagen.
Obwohl er sehr viele internationale Rennen mit Peter Jörg bestritt, setzt Aebi diesmal auf seinen Meisterschüler Jan Ramsauer. Mit ihm eroberte er nach zweimal Silber in den Jahren
2004 und 2005 den Schweizer Meistertitel, der nun zumindest mit einer EM-Medaille untermauert werden soll. „Ramsauer ist für alle Fachleute ein großes Talent“, unterstreicht Rene
Aebi. „Er hätte sich auch im Stehersport längst durchgesetzt, wenn nicht zwei Seelen in seiner
Brust schlummern würden. Denn Jan Ramsauer ist auch ein sehr erfolgreicher Querfeldeinfahrer.
Er hat es in der Schweiz, dem Land der Crosser, schon bis zum Vizemeister gebracht und war schon fünf Mal bei den Querfeldein-Weltmeisterschaften am Start.“ Der Test in Zürich-Oerlikon soll noch einmal zeigen, ob die Eidgenossen um Jan Ramsauer, Peter Jörg und Giuseppe Atzeni gerüstet sind. Von den diesjährigen Steherrennen in Oerlikon waren drei Veranstaltungen verregnet. Nur einmal war Petrus gnädig und da gewannen Ramsauer und Jörg je einen Lauf. Während Peter Jörg in Singen und beim Forster Pfingstpreis
startete und jeweils hinter dem Berliner Carsten Podlesch den Ehrenplatz erkämpfte, und Atzeni
verstärkt Bahnwettbewerbe bestritt, wich Ramsauer auf die Straße aus und absolvierte harte Rennen, um sich die Grundlagen für die Steherwettbewerbe zu schaffen. Aebi: „Die Bahn in
Forst liegt ihm. Er ist der Geheimtip.“ Und so darf man die Eidgenossen ohne Zweifel in den
Kreis der EM-Favoriten einbeziehen. Dafür sorgt schon der ehrgeizige Rene Aebi ...
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