Spa (rad-net) - Sabine Spitz aus Murg-Niederhof überzeugte beim Weltcup-Auftakt in der
olympischen Cross-Country-Disziplin mit dem vierten Platz. Auf dem
Formel-Eins-Gelände von Spa-Francorchamps in Belgien fehlten ihr 4:05 Minuten
auf Marie-Helène Premont. Die Kanadierin gewann in 1:25:26 Minuten vor
Olympiasiegerin Gunn-Rita Dahle (Norwegen), die damit zum ersten Mal seit
September 2002 ein Weltcup-Rennen nicht als Siegerin beenden konnte. Irina
Kalentieva (Russland) wurde Dritte.
Sabine Spitz räumte mit ihrem Weltcup-Einstand vorerst alle Zweifel an ihrer
Form aus. Nachdem die Olympia-Dritte vor einer Woche beim Bundesliga-Rennen in Münsingen
nur Vierte geworden war, waren leise Zweifel aufgekommen. Während der Woche
litt sie sogar noch an einer Erkältung. „Es war für mich selbst überraschend,
ich bin sehr zufrieden“ war sie erleichtert. In der zweiten Runde hatte sie
sich nach einem verhaltenen Start an die vierte Position gesetzt und die dann
nicht mehr abgegeben. „Um Irina noch zu erreichen, hätte das Rennen eine
Runde länger dauern müssen“, meinte sie.
Nina Göhl (Freiburg) hatte an siebter Stelle liegend in der dritten von vier
Runden Defekt, kam an Position 20 zurück ins Rennen, fiel dann aber nach einem
schweren Sturz aus. So war Adelheid Morath (Freiburg) mit einem Rückstand von
9:22 Minuten zweitbeste Deutsche. Rang 15 war das beste Resultat ihrer Karriere.
„Das hätte ich nie gedacht“, strahlte Morath.
Ivonne Kraft (Gaggenau) hatte Probleme mit ihrem Bike und fiel in der
Schlussrunde noch von Rang 14 auf 28 zurück.Vom Start weg zeigte sich Premont
an der Spitze. Dahle folgte der Silbermedaillengewinnerin von Athen im Abstand
von zehn bis 20 Sekunden, war aber nicht in der Lage zur Konkurrentin
aufzuschließen. „Sie war die Stärkste, ich hatte keine Chance“,
gratulierte Dahle.
Unglücklich verlief das Rennen dagegen für die beiden anderen BDR-Starterinnen bei den Frauen. Nina Göhl (Freiburg) hatte an siebter Stelle liegend in der dritten von vier Runden Defekt, kam an Position 20 zurück ins Rennen, fiel dann aber nach einem schweren Sturz aus. Ivonne Kraft (Gaggenau) hatte Probleme mit ihrem Bike und fiel in der Schlussrunde noch von Rang 14 auf 28 zurück.
Den deutschen Herren klebte dagegen das Pech an den Reifen. Während Olympiasieger Julien Absalon (Frankreich) auf einem schwer zu fahrenden Kurs das Rennen ab der dritten von sechs Runden dominierte und in 1:57:53 Stunden vor dem Belgier Roel Paulissen und dem Franzosen Jean-Christoph Peraud gewann, musste Lado Fumic (Kirchheim/T.) seine Hoffnungen auf eine Top-Platzierung nach einem Defekt und zwei Radwechseln begraben. Er wurde mit 3:03 Minuten Rückstand trotzdem noch Zehnter.
"Ich bin mit einem Fotografen ein wenig kollidiert und habe dann meinen Rhythmus verloren", erzählte Lado Fumic, der das Rennen bis dahin angeführt hatte. Danach hatte er einen Plattfuß. Er wechselte das Laufrad, doch das wollte nicht recht passen, so dass er noch einmal wechselte. "Dann bin ich halt hinterher geballert. Schade, am Anfang ging es sehr gut", bedauerte er.
Bester Deutscher hätte Manuel Fumic (Kirchheim/T.) werden können. Der U23-Weltmeister fuhr ein bravouröses Rennen und lag in der letzten Runde mit dem Schweizer Weltcup-Titelverteidiger Christoph Sauser auf Rang Vier und Fünf. Doch dann erlitt auch Manuel Fumic einen Plattfuß und fiel noch auf Rang 27 zurück. Er war im Ziel tief enttäuscht. "Ich lag irgendwo um Platz zehn, dann habe Gas gegeben. Immer wenn es schwer wurde am Berg, bin ich den anderen weggefahren", trauerte er dem besten Weltcup-Ergebnis seiner Karriere nach.
Das schaffte Jochen Käß. Der Oberstenfelder drang als 14. zum ersten Mal in seiner Karriere unter die Top 15 der Welt vor. "Ich bin einmal an einem Baum hängen geblieben, da habe ich etwas den Rhythmus verloren. Aber sonst ging es mir sehr gut. Die Platzierung ist ein Traum", jubelte Käß.
Ergebnisse Damen:
1. Marie-Helène Premont (Kanada/ Rocky Mountain) 1:25:26
2. Gunn-Rita Dahle (Norwegen/ Multivan-Merida) +0:43
3. Irina Kalentieva (Russland/ Multivan-Merida) +3:01
4. Sabine Spitz (Murg/ Specialized) +4:05
5. Maja Wloszczowska (Polen/ Lotto) +4:24
6. Marga Fullana (Spanien) +4:27
7. Mary McConneloug (USA/ Kender/Seven) +6:16
8. Bernadine Boog-Rauwerda (Niederlande/ Giant) +6:45
9. Sabrina Enaux (Frankreich/ Lapierre) +6:54
10. Katrin Leumann (Schweiz/ Fischer BMC) +7:16
15. Adelheid Morath (Freiburg/ Rothaus-Cube) +9:22
...
25. Katrin Schwing (Mosbach/ Ergon-Trek) +12:45
...
28. Ivonne Kraft (Gaggenau/ Fuji) +13:58
57. Birgit Jüngst (Willingen/ Multivan-Merida) +22:07
62 Almut Grieb (Bieselsberg/ Mayer-Ultra-Sports) +25:11
Ergebnisse Herren:
1. Julien Absalon (Frankreich/ Bianchi-Agos) 1:57:53 Stunden
2. Roel Paulissen (Belgien/ Giant Racing) +1:19
3. Jean-Christophe Peraud (Frankreich/ Lapierre) +1:38
4. Christoph Sauser (Schweiz/ Siemens-Cannondale) +1:53
5. Thomas Frischknecht (Schweiz/ Swisspower) +2:06
6. Frederick Kessiakoff (Schweden/ Siemens-Cannondal) +
7. Jose Antonio Hermida (Spanien/ Multivan-Merida) +2:26
8. Sergiy Rysenko (Ukraine) +2:36
9. Miguel Martinez (Frankreich/ Oxbow) +2:36
10. Lado Fumic (Kirchheim/T./ FBI) + 3:03
...
14. Jochen Käß (Oberstenfeld/ Giant Racing) +4:10
...
27. Manuel Fumic (Kirchheim/T. / FBI) +6:33
...
29. Moritz Milatz (Freiburg/ Multivan-Merida) +7:08
...
33. Andreas Dilger (Sindelfingen/ Alb-Gold) +7:45
...
35. Wolfram Kurschat (Neustadt/W./ Fuji) +8:41
..
54. Benjamin Rudiger (Freiburg/ Rothaus-Cube) +12:10
...
60. Johannes Sickmüller (Hamburg/ Stevens Racing) 12:47
...
69. Karl Platt (Osthofen/ Rocky Mountain) 14:28