Prag (dpa) - Die vom Aus bedrohte Friedensfahrt der Radprofis soll nach Angaben des Tschechischen Radsportverbandes (CSC) im September stattfinden. «Über den genauen Termin verhandeln wir nächste Woche mit Friedensfahrt-Direktor Pavel Dolezel», sagte CSC-Sprecher Jaroslav Cicha.
Sollten die Gespräche scheitern, müsste der 58. Jahrgang «mit großer Wahrscheinlichkeit» für dieses Jahr gestrichen werden, räumte Cicha ein. Berichte über ein angeblich schon beschlossenes Aus für 2005 könne er nicht bestätigen: «Diese Frage ist definitiv ungeklärt.»
Dolezel hatte im Februar eine Klärung «Ende April» angekündigt. Sollte die Fahrt stattfinden, werde die Tour durch Deutschland führen, hatte er gesagt. Der Vizepräsident des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), Wolfgang Schoppe aus Leipzig, hatte erklärt, ihm seien für 2005 keine deutschen Etappenziele bekannt. Wichtig sei, dass sich der neue Termin nicht mit Rennen wie der Deutschland-Tour (15.-23. August) überschneide.
Die Probleme resultieren aus einem Streit zwischen Dolezel und dem Leipziger Manager Jörg Strenger, der sich die Rechte an der Schutzmarke «Friedensfahrt» gesichert hatte. «Es wird künftig keine Zusammenarbeit mehr mit Jörg Strenger geben», hatte Dolezel stets unterstrichen. Für die deutschen Belange sei der ehemalige Trainer von Bahnrad-Olympiasieger Lutz Heßlich, Gerd Müller, zuständig.
Nach Problemen mit dem ursprünglich geplanten Termin (7.-15. Mai) und dem Mangel an attraktiven Teams nach der Nicht-Berücksichtigung für die neue Pro-Tour-Serie der UCI droht der Traditionsfahrt weiter das Aus, wenn nicht bald ein Termin gefunden wird. Das einst weltweit größte Amateur-Etappenrennen findet seit 1948 ohne Unterbrechung mit großem Zuschauerinteresse statt.