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Danilo di Luca jubelt über seinen Sieg beim Amstel Gold Race.
17.04.2005 17:34
Di Luca gewinnt 40. Amstel Gold Race

Maastricht (dpa) - Der angestrebte Heimsieg der Niederländer versank im Nebel und T-Mobile wurde erneut enttäuscht: Das 40. Amstel Gold Race über 250,7 km hat der Italiener Danilo di Luca vor dem Niederländer Michael Boogerd gewonnen und damit einen Heimerfolg verhindert.

Trotz großem Kampf blieb Steffen Wesemann, der in diesem Jahr die Flandern-Rundfahrt wegen Magenbeschwerden verpasste und vor einer Woche die Entscheidung bei Paris-Roubaix verschlief, nur ein Platz im Hauptfeld. Er und drei weitere Ausreißer wurden erst drei Kilometer vor dem Ziel im nasskalten Maastricht gestellt.

Beim 8. ProTour-Rennen der Saison hielt damit die schwarze Serie des T-Mobile-Teams, das weiter auf den ersten Sieg 2005 wartet. Eine vergleichbar schlechte Bilanz verbuchten die Bonner 1992. Bester deutscher Profi auf Rang sechs war Patrik Sinkewitz aus Fulda, im Vorjahr Gewinner der Deutschland-Tour. «Wesemann fuhr ein gutes Rennen und war konzentrierter als in Roubaix. Seine Form stimmt. Vielleicht kommt er beim Flèche Wallonne oder bei Lüttich- Bastogne-Lüttich noch weiter nach vorne», bilanzierte T-Mobile- Teamchef Mario Kummer das Rennen.

Schon nach 14 km hatten sich an diesem nasskalten Tag im Nebel vier Fahrer abgesetzt, ihr maximaler Vorsprung betrug 12:16 Minuten. Erwin Thijs (Belgien) und Christophe Moreau (Frankreich) hatten an der Spitze den längsten Atem und mussten sich den Verfolgern erst 20 km vor dem Ziel ergeben. In der Verfolgung des Führungs-Duos taten sich anfangs besonders Erik Zabel, nach seinem Sturz in Roubaix durch eine Hüftprellung noch angeschlagen, Wesemann und Matthias Kessler hervor.

Wesemann hatte sich die Kritik von Paris-Roubaix offensichtlich zu Herzen genommen. 40 km vor dem Ziel startete er an der Seite des Niederländers Leon van Bon aus dem Hauptfeld eine couragierte Verfolgung der Ausreißer. Aber die beiden wurden vom Verfolgerfeld, in dem an der Spitze in der entscheidenden Phase die einheimische Rabobank-Mannschaft das Tempo machte, ebenfalls gestellt. Danach attackierte Wesemann noch einmal, aber wieder ohne zählbaren Erfolg am Ende. «Nach den zwei Attacken fehlte mir am Ende die Kraft zum Spurt», sagte Wesemann.

Drei Kilomter vor dem Ziel war das Feld wieder zusammen und die Entscheidung fiel an der steilen Rampe des Caubergs. Di Luca, der im Vorjahr bei der Tour de France wegen eines schwebenden Doping- Verfahrens zur unerwünschten Person erklärt worden war, ließ der Konkurrenz keine Chance. Immerhin konnte sich Vorjahressieger Davide Rebellin (Italien) vom Gerolsteiner-Team noch über Rang vier freuen. «Bei diesem Wetter büße ich immer ungefähr zehn Prozent meiner Möglichkeiten ein. Aber die Beine waren gut - deshalb rechne ich mir in den nächsten beiden Rennen etwas aus», sagte Rebellin, der im Vorjahr das Triple Amstel Gold Race, Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich schaffte.

Für Kessler hatte das Rennen mit einem großen Schrecken begonnen. Schon nach 100 Meter wurde er von einem Begleit-Motorrad angefahren. Der Nürnberger, in den vergangenen Jahren Fünfter und Sechster in Maastricht, blieb unverletzt, sein Rad wurde aber beschädigt. Kessler erhielt vorerst provisorischen Ersatz. Die Mechaniker reparierten seine ursprüngliche Maschine, auf die der Franke dann nach 64 km wieder umsteigen konnte, innerhalb von 20 Minuten.

Das Streckenprofil des Amstel Gold Race schien alle existierenden Steigungen im ansonsten topographisch flachen Nachbarland zu beinhalten. 31 Anstiege mit zum Teil heftigen Steigungs-Prozenten waren zu meistern. Der 1000 Meter lange Cauberg im Ziel musste drei Mal passiert werden. Er war von rund 50 000 Fans gesäumt und zur Partymeile in orange erklärt worden.

Amstel Gold Race (251 km)

RangNameZeit
1.Danilo di Luca (Italien)6:21:07 Std.
2.Michael Boogerd (Niederlande)gleiche Zeit
3.Mirko Celestino (Italien)gleiche Zeit
4.Davide Rebellin (Italien)gleiche Zeit
5.Miguel Martin Perdiguero (Spanien)gleiche Zeit
6.Patrik Sinkewitz (Fulda)gleiche Zeit
...
15.Stefan Schumacher (Nürtingen)+ 0:10 Min
22.Matthias Kessler (Kreuzlingen)+ 0:17
26.Jens Voigt (Berlin)+ 0:21
35.Steffen Wesemann (Küttigen)+ 0:42
43.Heinrich Haussler (Cottbus)+ 1:58
45.Fabian Wegmann (Münster)gleiche Zeit
49.Erik Zabel (Unna)+ 2:02
75.Rolf Aldag (Ahlen)+ 3:39
91.Bert Grabsch (Hürth)+ 5:28
107.Jörg Jaksche (Ansbach)+ 7:04

Stand nach 8 von 27 Wettbewerben:

RangNamePunkte
1.Tom Boonen (Belgien)112
2.Alessandro Petacchi (Italien)93
3.Danilo di Luca (Italien)91
4.Oscar Freire (Spanien)79
5.Bobby Julich (USA)75
5.George Hincapie (USA)75
7.Danilo Hondo (Ascona/Schweiz)70
8.Juan Antonio Flecha (Spanien)65
9.Davide Rebellin (Italien)61
10.Thor Hushovd (Norwegen)55
...
13.Andreas Klier (Denderwinbeke/Belgien)41
19.Erik Zabel (Unna)33
20.Jens Voigt (Berlin)32
29.Jörg Jaksche (Ansbach)25
39.Patrik Sinkewitz (Fulda)11

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