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Bobby Julich freut sich auf dem Podium im Gelben Trikot.
13.03.2005 17:39
Julich erster Spitzenreiter der ProTour

Nizza (dpa) - Radprofi Bobby Julich aus den USA ist erster Spitzenreiter der neu geschaffenen ProTour. Der 34-jährige Amerikaner aus dem dänischen CSC-Team gewann die 63. Auflage der Fernfahrt Paris - Nizza und schob sich dadurch an die Spitze der Jahres-Wertung.

Die ProTour umfasst die 29 wichtigsten Rennen. Der ehemalige Telekom-Fahrer gewann das erste ProTour-Rennen der Saison mit 10 Sekunden Vorsprung vor dem Spanier Alejandro Valverde und distanzierte seinen favorisierten Team-Kollegen Jens Voigt (Berlin) als besten deutschen Radprofi auf Rang vier.

Die Abschluss-Etappe über 135 km rund um Nizza gewann die große spanische Hoffnung Valverde. Bis sechs Kilometer vor dem Ziel hatte der spanische Neu-Profi Alberto Contador geführt, der auf der Schlusssteigung auf den Col d'Eze einen Angriff Alexander Winokurows gekontert hatte und sich absetzen konnte. Aber das Feld schloss auf, so sehr sich zuletzt Contador und Winokurow auch wehrten. Am Tag zuvor hatte der Niederländer Jost Posthuma nach 184 km in Cannes einen Solosieg vor Jörg Ludewig (Steinhagen) gefeiert. «Diesen Sieg hatte ich mir immer vorgenommen, weil ich an der Cote d'Azur lebe. Bei mir ist es wie mit altem Wein: Je älter, desto besser», meinte Julich, der die Saisonvorbereitung mit seinem Team im Dezember auch in einem dänischen Militär-Camp absolvierte.

Julich erlebte bei der achttägigen Fernfahrt so etwas wie seinen zweiten Frühling. Damit dokumentierte der Olympia-Dritte im Zeitfahren erneut, dass sein Teamchef Bjarne Riis zu Recht als Spezialist für die Motivation älterer Fahrer gilt, die schon fast abgeschrieben scheinen. CSC hatte auch 2004 den Klassiker beherrscht, der in diesem Jahr zu Beginn im Schnee versank, so dass drei Etappen verkürzt und verlegt wurden. Der durch eine Allergie geschwächte Vorjahressieger Jörg Jaksche (Ansbach), inzwischen nach Spanien zu Liberty Seguros gewechselt, wurde diesmal Fünfter.

Während Teamchef Riis mit seinen Fahrern in der Erfolgsspur blieb, wartet T-Mobile weiter auf den ersten Saisonsieg. Der zweifache Paris-Nizza-Gewinner Winokurow, der im Vorjahr drei Etappen gewann, war mit großen Ambitionen gestartet. Doch ein früher Rückstand nach einem Massensturz auf der ersten Etappe und die noch nicht optimalen Auswirkungen des Höhentrainings auf Teneriffa ließen den Kasachen nicht wie erwartet zur Entfaltung kommen. Am Finaltag versuchte er noch ein Mal alles - doch ohne zählbaren Erfolg.

Der sechsfache Tour-de-France-Gewinner Lance Armstrong (USA) hatte sich seinen Saisoneinstand auch anders vorgestellt. Er trat zur vierten Etappe bei Eis und Schnee nicht mehr an und verabschiedete sich mit Halsschmerzen zum Training in sein europäische Domizil nach Gerona/Spanien.

Nizza - Nizza (135 km)

RangNameZeit
1.Alejandro Valverde (Spanien)3:28:29 Std.
2.Franco Pellizotti (Italien)gleiche Zeit
3.Kim Kirchen (Luxemburg)gleiche Zeit
4.Jaroslaw Popowitsch (Ukraine)gleiche Zeit
5.Alexander Winokurow (Kasachstan)gleiche Zeit
6.Jens Voigt (Berlin)gleiche Zeit
...
14.Jörg Jaksche (Ansbach)gleiche Zeit
84.Grischa Niermann (Hildesheim)+ 12:26 Min.
89.Jörg Ludewig (Steinhagen)+ 18:11

Stand nach der 7. Etappe

RangNameZeit
1.Bobby Julich (USA)22:32:13 Std.
2.Alejandro Valverde (Spanien)+ 0:10 Min.
3.Constantino Zaballa (Spanien)+ 0:19
4.Jens Voigt (Berlin)+ 0:44
5.Jörg Jaksche (Ansbach)+ 0:45
6.Franco Pellizotti (Italien)+ 0:49
...
65.Jörg Ludewig (Steinhagen)+ 21:54
67.Grischa Niermann (Hildesheim)+ 23:10

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