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Sylvia Schenk nimmt auf einer Pressekonferenz Stellung.
23.09.2004 21:46
Radsport-Präsidentin Sylvia Schenk tritt zurück

Frankfurt/Main (dpa) - Sylvia Schenk hat den verbandsinternen Machtkampf verloren und ist als Präsidentin des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) mit sofortiger Wirkung zurückgetreten.

Dies teilte das BDR-Präsidium nach einer gemeinsamen Sitzung mit Vertretern von 15 der 18 Landesverbände in Frankfurt/Main mit. Diese «bedauern den Entschluss der Präsidentin», hieß es in einer Pressemitteilung des Verbandes.

Bis zur Bundeshauptversammlung im März 2005 wird Schenks Stellvertreter Fritz Ramseier das Präsidentenamt kommissarisch ausüben; in Kürze soll eine Findungskommission eingesetzt werden. Über die Hintergründe des Rücktritts teilte der BDR nichts mit.

Sylvia Schenk hatte schon in der Vorwoche auf einer turbulenten Präsidiumssitzung einen Teil ihres Verantwortungsbereichs abgegeben und mit Rücktritt gedroht. Sie warf Sportdirektor Burckhard Bremer vor, einen Verdacht auf EPO-Doping bei Olympia-Starter Christain Lademann vertuscht zu haben.

Die 52-jährige Frankfurter Juristin forderte daraufhin die Rücktritte Bremers und des zuständigen Bundestrainers Bernd Dittert. Bremer verzichtete «mit sofortiger Wirkung auf Sitz und Stimme im Präsidium».

Der offene Machtkampf zwischen Schenk und der Opposition um Ramseier und Bremer war erwartet worden. «Wenn die Mehrheit meinen Argumenten folgt, werde ich nicht zurücktreten», hatte Schenk zuvor erklärt. Ansonsten stehe sie für Neuwahlen im März 2005 nicht zur Verfügung.

Anlass für die Querelen waren die Ergebnisse einer Routine- Blutuntersuchung bei Lademann. Laut BDR-Fachorgan «Radsport» seien im Juni bei einem Bahn-Verfolger ungewöhnliche Werte festgestellt worden. Diese hätten aber «jederzeit innerhalb des vom Weltverband UCI zur Blutdoping-Bekämpfung vorgesehenen Normbereichs» gelegen, sagte Schumacher. Einen Dopingverdacht habe man nicht gehabt.

BDR-Präsidentin Schenk sah das anders. Sie hielt ihrem Berliner Sportdirektor Bremer vor, dass er sie nicht über den Vorgang informiert habe. Der betreffende Fahrer aus Berlin hätte nicht nach Athen reisen dürfen, wo er mit dem Bahnvierer Platz vier erreichte.


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